Eröffnung Caritas Zentrum Wiener Neustadt

Caritas verstärkt Einsatz für NiederösterreicherInnen in Not

Unter einem Dach in Wiener Neustadt: Caritas schafft in neuem Kompetenzzentrum Angebote für Menschen in akuten Krisensituationen, für pflegebedürftige Menschen, für Kinder mit Lernschwierigkeiten uvm.  

Am Mittwoch eröffnete Caritas Präsident Michael Landau gemeinsam mit Soziallandesrätin Barbara Schwarz und Bürgermeister Klaus Schneeberger das neue Caritas Zentrum Wiener Neustadt. „Dieses Haus ist ein Ort, der für Zusammenhalt und Aufmerksamkeit an den Rändern der Gesellschaft und an den Rändern des Lebens steht. Ein Haus, das seine Türen für Menschen in Not weit geöffnet hat“, betonte Landau zu Beginn der Veranstaltung. Mit dem neuen Zentrum intensiviert die Caritas der Erzdiözese Wien die Arbeit für NiederösterreicherInnen im Raum Wiener Neustadt. Bereits bestehende Angebote wurden einerseits zusammengezogen und andererseits um neue Angebote erweitert. „Es ist ein Ort, an dem wir vielfach helfen können“, so Landau. „Besonders freut es mich, heute ein neues und erstes Zuhause in Niederösterreich für Menschen mit erworbener komplexer Hirnschädigung eröffnen zu können. Es soll ein Lebensraum sein, der diese Menschen fördert und ihren emotionalen, kognitiven, psychischen und physischen Fähigkeiten entspricht.“ Darüber hinaus befindet sich in der Neuklostergasse auch ein Standort der Caritas Pflege Zuhause, eine Servicestelle für Angehörige und demenzerkrankte Menschen und für das Mobile Hospiz der Caritas. Außerdem wird hier, im Zubau des Neuklosters, Frauen und Männer in sozialen und finanziellen Notlagen rasch und unbürokratisch geholfen, Gratiskleider können ausgegeben werden, Kinder und Jugendliche erhalten im Lerncafé kostenlose Lernhilfe und auch Erwachsene, die erst seit kurzem in Österreich sind, können hier ein breites Integrations- und Bildungsangebot in Anspruch nehmen.

 

Haus mit Signalwirkung
„Dieses Haus macht deutlich, was für Österreich nun insgesamt von Bedeutung ist: Wir brauchen nicht mehr und nicht weniger als eine doppelte Integration. Eine Integration jener Menschen, die auf der Flucht in Österreich Zuflucht und Schutz gefunden haben. Und eine Integration all jener Bürgerinnen und Bürger, die Sorge haben, ihre Not könnte nun vergessen werden. Dieses Haus macht deutlich: Diese Not ist nicht vergessen.“ Soziallandesrätin Barbara Schwarz betonte bei der Eröffnung: „Niederösterreich hat traditionell ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Betreuungsnetz im Sozialbereich, auch dank wertvoller Partner wie der Caritas. Die Politik hat die Aufgabe, passende Rahmenbedingungen vorzugeben, unter denen vor Ort Organisationen und Einrichtungen die notwendige Unterstützung leisten können. Ich bin immer besonders dankbar und ehrfürchtig jenen gegenüber, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Mitmenschen zu helfen, die unserer Unterstützung bedürfen. Daher wünsche ich Ihnen allen, dass Sie Ihre Tätigkeit weiterhin in so ausgezeichneter Weise leisten können wie bisher. Damit wir auch weiterhin auf ein gut funktionierendes Netz für eine liebevolle soziale Betreuung unserer Gesellschaft bauen können.“ Bürgermeister Klaus Schneeberger ergänzte bei der Eröffnung: „Wiener Neustadt ist als einzig wirklich urbane Stadt Niederösterreichs mit allen Chancen, aber auch mit allen Herausforderungen der Urbanität konfrontiert. Gerade in unserer immer anonymer werdenden Gesellschaft ist es daher wesentlich, ein besonderes Augenmerk auf jene zu richten, die unserer Hilfe bedürfen. Als Bürgermeister der Stadt Wiener Neustadt freue ich mich, dass die Caritas ihr breites Angebot im Herzen der Allzeit Getreuen anbietet und bedanke mich für die gute Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt.“

 

Viele Angebote unter einem Dach

  • Wohngruppe für acht und Tagesstätte für 14  Menschen mit erworbener Hirnschädigung, Hirnverletzungen
  • Sozialberatung NÖ Süd: Im Vorjahr führten die MitarbeiterInnen 1900 persönliche oder telefonische Beratungsgespräche und betreuten 2015 im Industrieviertel rund 800 Frauen und Männer und rund 500 im Haushalt lebende Angehörige
  • Pflege Zuhause Wiener Neustadt: Das Haus ist Ausgangspunkt für das mobile Pflegeteam der Caritas und unterstützt pflegebedürftige Menschen in Wiener Neustadt und in den umliegenden Gemeinden. Im Vorjahr wurden 732 Männer und Frauen in der Region Wiener Neustadt und Neunkirchen von den Caritas MitarbeiterInnen betreut. 457 Menschen nahmen an Ergo- und Physiotherapie teil.
  • Servicestelle für Angehörige und Demenz Wiener Neustadt: Rund 30 Personen nehmen regelmäßig an den Zeitreise Treffpunkten in Wiener Neustadt teil. Monatlich erhalten ca. 40 Personen persönliche oder telefonische Beratung. 
  • Mobiles Caritas Hospiz Wiener Neustadt: Im Jahr 2015 begleitete das Mobile Hospiz Team in Wiener Neustadt 45 PatientInnen. 212 PatientInnen wurden darüber hinaus vom Mobilen Palliativteam betreut. 
  • Deutschkurse, Sozial- und Integrationsberatung und ein Lerncafé gibt’s im Caritas Bildungszentrum (CarBiz) Wiener Neustadt: In den Lerncafés wurden im Vorjahr 52 Kinder betreut. 130 Männer und Frauen nahmen 2015 an zertifizierten Deutschkursen teil. 2015  haben die BeraterInnen 3170 Beratungsstunden und 2016 bereits über 1300 Beratungsstunden geleistet.
  • Mobile Flüchtlingsbetreuung Wiener Neustadt 
  • carla Gratiskleiderausgabe: Einmal im Monat erhalten sozial benachteiligte Menschen gratis Kleidung. Sie können mit Meldezettel und Ausweis in der Gratiskleiderausgabe für sich und ihre Familienangehörigen Kleidung in einem kleinen Shop selbst aussuchen. 

Das neue Caritas Zentrum befindet sich im Zubau und im Südflügel des Neuklosters in Wiener Neustadt. Seit 1882 gehört das Neukloster zum Stift Heiligenkreuz und ist ein Priorat mit sieben Mönchen und zugleich Stadtpfarre. Der Zubau aus den 70er Jahren wurde als kirchliches Bildungshaus genutzt. Damit das Gebäude den neuen Anforderungen gerecht wird, wurde eine neue Raumaufteilung umgesetzt und Zufahrtsmöglichkeiten für PKWs geschaffen. Der Haupteingang wurde barrierefrei erschlossen. In Wiener Neustadt befinden sich darüber hinaus noch weitere Angebote und Einrichtungen wie die Schule für Sozialberufe, das Familienzentrum und eine Tagesstätte, Wohnangebote für Menschen mit Behinderung sowie psychosoziale Einrichtungen.