Wiener Staatsoper unterstützt Corona-Nothilfe der Caritas

Auf den Stufen der Feststiege, über die am 11. Februar 2021 eigentlich wie jedes Jahr tausende BesucherInnen zum Opernball gelangen sollten, stand vergangene Woche ein leeres Einkaufswagerl. Daneben: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić und Klaus Schwertner, Geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.

„Wir freuen uns bereits auf die Zeit, in der die Menschen in Österreich wieder optimistischer in die Zukunft blicken und in der KünstlerInnen wieder vor vollen Häusern auftreten können. Die Pandemie führte ja nicht nur zur Absage des Opernballs und vieler anderer Veranstaltungen, sondern vor allem zu einem weiteren Anstieg der Armut in Österreich“, betonte Bogdan Roščić bei dem gemeinsamen Fototermin. „Die Wiener Staatsoper ist langjähriger Partner der Caritas, insofern freue ich mich, wenn viele Menschen in Österreich die Inlandshilfe der Caritas unterstützen werden und in den nächsten Wochen dabei helfen, möglichst viele Einkaufswägen mit Lebensmitteln zu füllen – für all jene, die durch die Corona-Krise in Not geraten.“

Klaus Schwertner: „Diese Krise ist ein Stresstest für uns alle – für den Kulturbetrieb ebenso wie für viele tausende Menschen in unserem Land. An die Caritas wenden sich in diesen Tagen sehr viele Menschen, die nie gedacht hätten, je auf unsere Hilfe angewiesen zu sein: Familien mit Kindern, Alleinerziehende und alte Menschen. Junge Selbstständige befinden sich ebenso darunter wie Kulturschaffende oder Menschen, die ihre Anstellung verloren haben. Viele von ihnen stehen am Monatsende vor der Frage, ob sie das verbliebene Geld für Essen oder Heizen verwenden sollen. Der Druck auf viele Menschen steigt enorm, die Hilfesuchenden werden mehr. In Wien sind es aktuell um 15 Prozent mehr Erstkontakte in unserer Sozialberatungsstelle verglichen mit dem Vorjahr. In Teilen Niederösterreichs ist diese Zahl mit einer Zunahme um 41 Prozent noch einmal deutlich höher.

Als Caritas wollen wir in den nächsten Wochen deshalb möglichst viele leere Einkaufswägen mit Lebensmitteln füllen, damit alle Menschen gut durch die folgenden Monate kommen. Der Opernball muss 2021 leider entfallen. Und somit auch die alljährliche Benefizaktion zugunsten der Caritas, die seitens Wiener Staatsoper rund um den Opernball organisiert wurde. Umso dankbarer sind wir Bogdan Roščić und seinem Team für die Unterstützung der Kampagne für unsere Corona-Nothilfe. Auch wenn im Februar 2021 nicht wie gewohnt BallbesucherInnen über die Feststiege schreiten werden, so hoffen wir doch, dass durch diese Aktion vielen Menschen die dramatische Situation noch bewusster wird und sie ihre Solidarität mit in Not Geratenen zeigen. Wenn wir alle Abstand halten – egal ob Babyelefant oder Einkaufswagerl – und uns dennoch nahe bleiben, können wir gut durch diese Krise gelangen.“

Eine langjährige Partnerschaft

Die Wiener Staatsoper ist der Caritas seit vielen Jahren verbunden. Im Rahmen des Opernballs wurden jährlich Benefizaktionen organisiert und somit Spenden für Projekte der Caritas gesammelt. MitarbeiterInnen kochten regelmäßig in der Gruft für obdachlose Menschen. Ab sofort gibt es darüber hinaus unter dem Schlagwort „Utopera“ eine Kooperation mit dem Jugendclub der Wiener Staatsoper und den beiden Community-Art-Projekten der Caritas Superar und TanzdieToleranz.