Caritas lehnt generelles Bettelverbot strikt ab

Landau: Niemand bettelt zum Spaß

Gegen ein generelles Bettelverbot spricht sich Caritasdirektor Michael Landau anlässlich der für morgen geplanten Novelle des Wiener Landessicherheitsgesetzes aus. In einem Schreiben des Verbands Wiener Wohnungslosenhilfe appellierten mehrere NGOs an die verantwortlichen PolitikerInnen dem Initiativantrag nicht zuzustimmen. "Niemand bettelt zum Spaß! Betteln ist die sichtbarste Form der Armut,“ so Landau. „Mit bloßen Verboten werden keine Probleme gelöst. Ernst gemeinte Armutsbekämpfung sieht anders aus. Es gilt die Armut zu bekämpfen, nicht die Armen.“

Die Caritas betont, dass die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen bereits heute aggressives Betteln oder das Betteln mit Kindern verbieten. Nicht jedes Verhalten im Zusammenhang mit Bettelei sei zu tolerieren. Die vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen sind aber völlig ausreichend.

"Wir sehen in unserer täglichen Arbeit: Armut und Obdachlosigkeit sind auch in Österreich ein Stück Realität! Verzweifelte, bettelnde Menschen wegzuweisen ist keine Lösung. Es kommt mir so vor, als versuchen die verantwortlichen PolitikerInnen eine Wunde durch Wegschminken heilen zu wollen. Wir fordern: Hinsehen und nicht die Augen verschließen," so Landau abschließend.