Caritas eröffnet künstlerisches Atelier im Kulturareal Ankerbrotfabrik

ATELIER 10 als Plattform für KünstlerInnen am Rande der Gesellschaft

Eine Kulturinitiative nach der anderen etabliert sich im neuen Kreativviertel in der ehemaligen Ankerbrotfabrik im Wiener Bezirk Favoriten. Neben prominenten Nachbarn wie der Musik- und Medienakademie „Die Pop“, der Galerie „OstLicht“, dem Designhandel „lichterloh“ und Ernst Hilgers „Brot-Kunsthalle“ hält auch die Caritas Einzug in das schnell wachsende Kunst- und Kulturzentrum.

Am 19. September wird das ATELIER 10 der Caritas der Erzdiözese Wien offiziell eröffnet. „Das ATELIER 10 zeichnet sich dadurch aus, künstlerisch anspruchsvoll und gleichzeitig sozial niederschwellig zu sein“, erklärt Caritasdirektor Michael Landau. „Wir wollen KünstlerInnen unterstützen, die sich aus unterschiedlichen sozialen Gründen nicht ausreichend selbstständig in einem kulturellen Kontext bewegen können, etwa aufgrund von intellektueller Behinderung oder psychischer Erkrankung.“ Das ATELIER 10 bietet kostenfrei Raum, Material und Assistenz und ermöglicht es den KünstlerInnen, ihre Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Zentrum steht die Arbeit der KünstlerInnen, unabhängig davon, welche Krankheit, Behinderung oder soziale Situation sie zu uns ins Atelier führte. „Über den Weg der Kunst soll eine gesellschaftliche Lücke geschlossen werden. Als professionelle künstlerische Einrichtung schafft das ATELIER 10 für Menschen aus sozialen Randgruppen Kompetenz und Autonomie“, so Landau.

Das ATELIER 10 teilt sich räumlich in zwei Bereiche: Ein Forum für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie einen künstlerischen Arbeitsbereich. Die Räumlichkeiten des Ateliers bieten Arbeitsplätze für etwa 20 Personen. Anders als andere Kreativgruppen und Werkstätten ist das Atelier nicht an Wohn- oder Betreuungseinrichtungen gekoppelt. Für eine Teilnahme ist keine Vorbildung notwendig – ausschlaggebend sind außergewöhnliche künstlerische Qualitäten in der Arbeit der jeweiligen BewerberInnen. Leiter Florian Reese versteht das Atelier als freie Plattform: „Das Atelier verfolgt ausdrücklich keine pädagogischen oder therapeutischen Ziele. Vielmehr dient es als Plattform zur Unterstützung außergewöhnlicher künstlerischer Talente. Dafür bietet das Atelier die professionellen Rahmenbedingungen.“ Die KünstlerInnen können das Atelier innerhalb der Öffnungszeiten nach eigenem Ermessen kostenfrei und unbefristet nutzen.

Kunst als Begegnungsraum

Caritas und Kunst, das ist nichts Neues. So betreibt die Caritas bereits seit fünf Jahren die Brunnenpassage. Unter dem Leitsatz „Kunst für Alle!“ wurde ein interkultureller Treffpunkt in Ottakring etabliert. Auch in Favoriten hat die Caritas Pläne. In der Ankerbrotfabrik soll Raum für weitere Sozial- und Integrationsprojekte geschaffen werden. Neben dem ATELIER 10 wird ab nächstem Frühjahr ein Community Art Center des Vereins Superar –
ein Projekt des Wiener Konzerthauses, der Wiener Sängerknaben und der Caritas – verwirklicht. In Planung sind u.a. ein Lerncafé und ein Gastronomieprojekt, das langzeitarbeitslose Menschen auf die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet.

Eröffnungsausstellung: "Veränderung an allgemeinen Teilen"

Anlässlich der Eröffnung des Atelier 10 zeigt das Forum Arbeiten von Regina ENTLICHER, Karl FRIEDRICH (Kafri), Thomas GRÄSER, Robert HELLERSCHMID, Peter KAPELLER, Katharina KLEIBEL, Andreas MAURER, Brigitte NEHIBA, Herbert NEUHAUSER, Michaela POLACEK, Bernhard RÖDRICH und Heinz SIEGL.

Dauer: 20. September 2012 - 13. Februar 2013

www.atelier10.eu