Landau und Obonya: „Helfen Sie mit: 1 Schlafsack + 1 warme Mahlzeit = 1 Gruft Winterpaket“

Caritas startet Gruft Winterpaket. Trauriger Negativrekord: Erstmals wurden in der Gruft mehr als 100.000 warme Mahlzeiten ausgegeben.

Obdachlosigkeit gibt es an 365 Tagen im Jahr, aber jetzt beginnt die härteste Zeit für obdachlose Menschen. Selbst bei Wind, Regen und Kälte leben aktuell einige hundert Menschen laut Schätzungen von SozialarbeiterInnen auf Wiens Straßen. „Mit dem Gruft Winterpaket wollen wir diese Menschen vor dem Erfrieren bewahren. Mit einer Spende von 50 Euro sichern Sie akut obdachlosen Menschen einen winterfesten Schlafsack und eine warme Mahlzeit. Und wer die SozialarbeiterInnen schon einmal beim Nachtstreetwork begleitet hat, weiß: Dieses Team verteilt nicht nur Schlafsäcke, Hauben, Schuhe und warme Jacken. Die StreetworkerInnen der Caritas stellen für nicht wenige Menschen auf der Straße auch so etwas wie ein letztes Netz und ein mögliches Ticket zurück in die Mitte der Gesellschaft dar“, so Caritas Präsident Michael Landau bei beim Auftakt zum Gruft-Winterpaket in der Obdachloseneinrichtung Gruft am Mittwoch.

Schauspieler und Jedermann-Darsteller Cornelius Obonya unterstützt heuer den Spenden-Appell. Vor wenigen Tagen begleitete Obonya die StreetworkerInnen der Gruft bei ihrer Arbeit. „Die Gruft und das Streetwork zu unterstützen, ist mir ein Anliegen, da ich der Meinung bin, niemand – egal welcher Nationalität – lebt freiwillig auf der Straße. Kälte und Einsamkeit sind, egal zu welcher Jahreszeit, zu verhindern. Wir können das! Man muss nur ein wenig dazu tun. Spenden ist eine Möglichkeit.“

Trauriger Negativ-Rekord: So viele Essensausgaben wie noch nie zuvor

Landau nutzte die Gelegenheit, um auf steigende Zahlen im Bereich der Caritas-Arbeit hinzuweisen. „Wir sehen in unserer täglichen Arbeit, dass der Druck an den Rändern steigt. Das Jahr 2014 ist noch nicht vorbei, doch schon heute ist klar: Wir mussten in der Gruft heuer so viele warme Mahlzeiten ausgegeben wie noch nie zuvor. Ein trauriger Negativrekord: Von Jänner bis Ende November waren es bereits 106.372 warme Mahlzeiten – rund 400 pro Tag. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 72.000 warme Mahlzeiten. “ Insgesamt wenden sich immer mehr Menschen hilfesuchend an die Gruft und andere Tageszentren und Notquartiere wie die Zweite Gruft in der Lacknergasse: Die Zahl der Menschen, die in Wien in prekären Wohnverhältnissen leben oder die von akuter Obdachlosigkeit bedroht sind, ist in den vergangenen drei Jahren um 27 Prozent gestiegen. 

Streetwork ausgeweitet und Kältetelefon gestartet

Die Stadt Wien hat mit ihrer Winter-Nothilfe auf diese Entwicklungen reagiert und die Maxime ausgegeben: In der kalten Jahreszeit soll kein Mensch unversorgt auf der Straße stehen. Die Notquartiersplätze werden im Zusammenspiel mit Hilfsorganisationen wie der Caritas erhöht. Die Caritas hat sich intensiv auf diesen Winter vorbereitet. Statt wie im Sommer drei Mal die Woche sind die StreetworkerInnen der Gruft sieben Mal die Woche an Orten im Einsatz, wo jene Menschen wohnen, die keine Wohnung mehr haben.  Die Zahl der Notquartiersbetten wurde in der Zweiten Gruft um 26 Plätze aufgestockt. Und auch die Leitungen des Caritas-Kältetelefons sind wieder besetzt. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage in der Woche.  Je mehr die Nummer 01/480 45 53 in ihr Handy einspeichern, umso zuverlässiger können unsere StreetworkerInnen dort sein, gebraucht werden. 

Alle Infos auch unter www.gruft.at 

Caritas Spendenkonto

IBAN: AT163100000404050050

BIC: RZBAATWW

Kennwort: "Gruft Winterpaket"

Caritas-Kältetelefon : 01/480 45 53

kaeltetelefon@caritas-wien.at