„Unsere Nachbarn, die Flüchtlinge“

 Gemeinde St. Andrä-Wördern und die Caritas luden am 12. November 2015 zur zweiten Veranstaltung der „ZusammenReden“-Integrationsgespräche 2015 

 

Im Kulturhaus der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern diskutierten am 13. November rund 60 VeranstaltungsbesucherInnen über die Unterbringung und Unterstützung der Flüchtlinge im Ort. Die Veranstaltung wurde vom Caritas-Projekt „ZusammenReden“ gemeinsam mit der Stadtgemeinde St-Andrä-Wördern organisiert. 

 

Am Podium diskutierten Maximilian Titz (Bürgermeister - St. Andrä-Wördern), Alfred Stachelberger (Geschäftsführender Gemeinderat und Flüchtlingskoordinator), Anna Gruber-Diakité (Verein Grenzenlos), Inge Simetzberger (Initiative St. Andrä-Wördern hilft) und Renate Edelbauer-Daimler (Initiative Das Dorf hilft).

Im ÖJAB-Haus Greifenstein/St. Andrä-Wördern wohnen schon seit mehr als zehn Jahren über 50 AsylwerberInnen. Heuer wurden zusätzlich mehrere Flüchtlingsfamilien in der Pfarre sowie privat im Ort untergebracht.

 

Die Gemeinde setzt sich für Unterbringung der Flüchtlinge ein

„Die Gemeinde St. Andrä-Wördern setzt sich dafür ein, Flüchtlinge hier im Ort aufzunehmen. Es ist genug Platz da. Ich möchte mich vor allem bei allen Bewohnern bedanken, die so viel Verständnis und Unterstützung gezeigt haben“, sagte Bürgermeister Maximilien Titz in seinem einleitenden Statement. In der Marktgemeinde sind derzeit insgesamt 95 AsylwerberInnen untergebracht. Geschäftsführender Gemeinderat Alfred Stachelberger wurde als neuer Flüchtlingskoordinator beauftragt, die Gemeinde und die Bevölkerung zu unterstützen. „Die größte Herausforderung für die Gemeinde ist es, ein positives Klima zu schaffen. Das sehen wir als unsere wichtigste Aufgabe.“ 

 

Vereine und BürgerInneninitiativen unterstützen die Integration

Der Verein Grenzenlos begleitet schon seit Jahren Flüchtlinge in der Gemeinde, schafft Begegnungsanlässe und einen Raum für Vielfalt, in dem auch Spaß einen hohen Stellenwert hat. „Persönliche Kontakte sind sehr wichtig, weil die Flüchtlinge einen Anschluss in der Gesellschaft finden können“, so Obfrau-Stellvertreterin Anna Gruber-Diakité. Die Gründerin der Initiative „St. Andrä-Wördern hilft“, Inge Simetzberger, forderte alle Anwesenden auf, sich zu engagieren und Flüchtlinge persönlich kennenzulernen: „In St. Andrä-Wördern gibt es genug Erfahrung mit geflüchteten Menschen und wir sind froh, dass wir auf die bestehenden Strukturen von Grenzenlos aufbauen können.“ Die Initiative bietet neben Deutschkursen auch Begleitung für Flüchtlinge im Rahmen von einem Buddyprojekt an. Die Wichtigkeit der Begegnung auf Augenhöhe, um ein respektvolles Miteinander zu stärken, betonte auch Renate Edelbauer-Daimler: „Ich finde es sehr sinnvoll und wichtig die Leute einzubeziehen, die Angst haben und Flüchtlinge ablehnen. Wir müssen diesen Ängsten begegnen und die Menschen nicht gleich verurteilen.“ So wurden auch bei der Publikumsdiskussion durchaus kritische Fragen geäußert, die vom Podium konstruktiv aufgenommen und beantwortet werden konnten.  

 

 

Die Integrationsgespräche St. Andrä-Wördern werden in Zusammenarbeit zwischen der Caritas Wien (Missing Link) und der Gemeinde St. Andrä-Wördern veranstaltet und vom Land Niederösterreich gefördert.

Mehr Informationen dazu  auf der Webseite unter http://www.zusammenreden.net