Gruft Winterpaket

Gruft-Winterpaket = 1 Schlafsack + 1 warme Mahlzeit

In den kommenden Tagen werden die Temperaturen weiter sinken und das Leben auf der Straße wird für hunderte Menschen auf der Straße zunehmend beschwerlich. „In unserer Arbeit sehen wir: Der Druck auf Menschen am Rande der Gesellschaft steigt. Obdachlosigkeit kann jeden und jede treffen – 365 Tage im Jahr", betonte Caritas Präsident Michael Landau beim Auftakt zum Gruft-Winterpaket in der Obdachloseneinrichtung Gruft am Mittwoch. Gemeinsam mit Schauspielerin Adele Neuhauser und Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, hielt Landau fest: „Wir haben uns gut auf diesen Winter vorbereitet: Wir haben bereits mehr als 140 zusätzliche Notquartiersplätze geschaffen und das Streetwork ausgeweitet. Doch selbst bei Wind, Regen und Kälte leben aktuell einige hundert Menschen laut Schätzungen unserer SozialarbeiterInnen auf Wiens Straßen. Mit einem Gruft-Winterpaket – mit einem winterfesten Schlafsack und einer warmen Mahlzeit – können wir auch diese Menschen erreichen. Für viele stellt diese Unterstützung eine echte Überlebenshilfe dar.“ Klaus Schwertner ergänzte: „Die MitarbeiterInnen der Caritas verteilen nicht nur Schlafsäcke, Hauben, Schuhe und warme Jacken oder Suppen, sie stellen für nicht wenige Menschen auf der Straße auch so etwas wie ein letztes Netz und ein mögliches Ticket zurück in die Mitte der Gesellschaft dar. Diese stille Hilfe mag selbstverständlich erscheinen. Doch sie ist es nicht: Sie ist nur möglich, weil sie auch von sehr vielen Menschen mitgetragen wird.“ 

 

Eine von ihnen ist Schauspielerin Adele Neuhauser: „Es sind die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten – aber eines haben alle gemeinsam: Sie haben den Boden unter den Füßen verloren und sind an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Ich unterstütze das Gruft Winterpaket, weil Obdachlosigkeit jede und jeden treffen kann. Niemand lebt freiwillig auf der Straße. Einrichtungen wie die Gruft helfen diesen Menschen, damit sie den Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft wiederfinden. Ein warmer Schlafsack ist ein erster Schritt.“

 

Negativrekord bei Essensausgaben hält an.

Das Jahr 2015 ist noch nicht vorbei, doch schon heute ist klar: Der traurige Negativrekord bei der Gruft Essensausgabe vom vergangenen Jahr hält an. Von Jänner bis Ende November waren es bereits 105.594 warme Mahlzeiten – rund 400 pro Tag. 

Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 72.000 warme Mahlzeiten – eine Steigerung von fast 50 Prozent. Auch die Zahl der Nächtigungen in der Gruft ist und bleibt konstant hoch und wird auch heuer wieder jenseits der 20.000-er Marke liegen.

 

Mehr Quartiere und neues Mietrecht

„Die Stadt Wien hat die Maxime ausgegeben, dass kein Mensch auf den Straßen der Stadt erfrieren soll und hat gemeinsam mit Organisationen wie der Caritas das Angebot an Notquartiersplätzen zumindest bis Ende April erhöht. Das ist gut und richtig so“, betonte Landau. „Ob es auch ausreicht, wird sich erst zeigen.“ Aus Sicht der Caritas wären aber darüber hinaus noch weitere Maßnahmen sinnvoll. Schwertner: „Obdachlosigkeit gibt es an 365 Tagen im Jahr. Wir fordern ein Paket, das Sommer wie Winter Schutz und Perspektive bietet, und zwar für alle jene Menschen, die diesen Schutz brauchen. Derzeit ist das nicht der Fall. Ab Anfang Mai wird die Zahl obdachloser Menschen wieder verlässlich steigen.“ Und Landau an die Adresse der Bundesregierung: „Die seit langem versprochene Mietrechtsreform muss endlich Wirklichkeit werden. Denn das Problem nicht leistbarer Mieten hat die Mittelschicht längst erreicht. Immer mehr Menschen wenden sich in dieser Frage hilfesuchend an uns. Die Zahl der Menschen, die in prekären Wohnverhältnissen leben oder die von akuter Obdachlosigkeit bedroht sind, ist allein in den vergangenen vier Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. Wir brauchen eine Entlastung am Wohnungsmarkt – und wir brauchen diese Entlastung besser heute als morgen.“  

 

www.gruft.at

 

Caritas Kältetelefon

Die Leitungen des Caritas-Kältetelefons sind wieder besetzt. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage in der Woche.  Je mehr die Nummer 01/480 45 53 in ihr Handy einspeichern, umso zuverlässiger können unsere StreetworkerInnen dort sein, wo sie gebraucht werden.  

 

Sachspendenbedarf (Abgabe in der Gruft):

# Winterschuhe Damen und Herren in allen Größen

# waschbare Wolldecken

# neuwertige Unterwäsche und Socken für Damen und Herren

 

Caritas Spendenkonto

IBAN: AT163100000404050050

BIC: RZBAATWW

Kennwort: "Gruft Winterpaket"

 

Caritas-Kältetelefon: 01/480 45 53

kaeltetelefon@caritas-wien.at