Menschen bei einer Diskussionsrunde

Caritas Begegnungscafé: Wo geflüchtete Menschen ein Gesicht bekommen

Täglich wird über Flüchtlinge und AsylwerberInnen berichtet. Wenige bekommt die österreichische Mehrheitsbevölkerung tatsächlich direkt zu Gesicht – zu selten ergibt sich die Möglichkeit eines Gesprächs. Nach einer zweimonatigen Laufzeit ist das Begegnungscafé des Caritas-Projektes Kompa erfolgreich zu Ende gegangen. An jedem zweiten Dienstag trafen sich unter Anleitung von Kompa-MitarbeiterInnen rund 20 AsylwerberInnen und interessierte ÖsterreicherInnen im gemütlichen Veranstaltungsort „Raum im Raum“ in der Kirchberggasse im 7. Bezirk, um einander kennen zu lernen und auf einer persönlichen Ebene in Kontakt zu kommen.

 

Wissen, woher man kommt!

Im ersten Monat ging es um eine wechselseitige Annäherung über Themen wie Land und Leute oder Gebräuche und Traditionen. Woher stammten die AsylwerberInnen selbst? Hier zeigte sich, wie schön es war, Erinnerungen zu teilen. Anhand einer Österreichkarte reisten wir „in Österreich“ umher und erzählten Wissenswertes über Bundesländer und Städte. Später brachten die TeilnehmerInnen einander typische Gegenstände und Gerichte aus Österreich und Syrien mit. So kochten wir arabischen Kaffee und kosteten Almdudler, während wir traditionell kurdisches Gewand und aufwändig bestickte Dirndl aus Österreich bestaunten. Doris Kaiser, eine österreichische Teilnehmerin sagte dazu: „Die Aktivitäten haben bei mir die Neugier für die andere Kultur und Lebensweise noch verstärkt.“ 

 

Wissen, wohin es geht!

Die letzten zwei Termine waren dem Informationsaustausch gewidmet. So erkundigten sich anwesende Mütter etwa, welche Freizeitaktivitäten es in Wien für Kinder gäbe. Eine syrische Teilnehmerin bedankte sich für diesen Austausch, weil sie erst jetzt erfahren habe, was sie mit ihren Kindern im Sommer unternehmen könne. Außerdem behandelten wir in witzigen Spielen wechselseitige Erwartungen und gingen offenen Fragen nach, wie z.B. den Umgang mit Alkohol, Kleidungsvorschriften oder Geschlechterrollen. 

 

Wissen, dass man zusammen ist!

Das Wichtigste aber war für die TeilnehmerInnen, endlich Menschen unterschiedlicher Herkünfte persönlich begegnet zu sein. Katharina Schwarzmann, eine österreichische Teilnehmerin, formulierte es so: „Für mich ist das Begegnungscafe ein Ort wo man hinter das Wort "Flüchtling" schaut. Das Schlagwort bekommt ein Gesicht - wird zu einer Mutter, einem Vater, einem Kind, einem Erwachsenen. Trotz des Unterschiedes der Herkunft findet man viele Gemeinsamkeiten - in der gemeinsamen Runde zu lachen bringt trotz Sprachbarrieren eine Zusammengehörigkeit. Ich hoffe dass die Familien weiterhin viel Respekt und Chancen bekommen.“

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Nähere Informationen auch unter: http://www.zusammenreden.net/kompa/begegnung.html

Kompa ist ein Projekt der Caritas Wien (Missing Link); es wird gefördert vom BM.I – Bundesministerium für Inneres, vom Land Niederösterreich sowie von der ERSTE Stiftung.