Diskussionsrunde im Mädchencafé *peppa

Perspektive durch Kontakt und Glück

Perspektive durch Kontakt und Glück: Diskussionsrunde zu geflüchteten Frauen und Mädchen in Wien

Die Perspektiven geflüchteter Frauen und Mädchen in den Fokus rücken. Das war Ziel der Diskussionsrunde anlässlich des Langen Tags der Flucht mit Staatssekretärin Muna Duzdar, Leila Amir-Ahmadi-Rinnerhofer von der interkulturellen Mädchenberatung *peppamint und der afghanischen Studentin Zakia Salehi. Rund 60 Personen besuchten das erste Wiener Integrationsgespräch des Caritas-Projekts ZusammenReden im *peppa Mädchenzentrum der Caritas Wien im 16. Bezirk.

Zakia Salehi hatte großes Glück: Nach ihrer Flucht aus Afghanistan unterstützte ihre Familie sie auf ihrem Weg an die Universität. Aber nicht allen geflüchteten Mädchen geht es so. Die Unterbringung in Asylquartieren fernab von ihren Familien sei für betroffene Frauen und Mädchen besonders schwer, berichtete Salehi aus ihrer Arbeit. Persönlicher Kontakt und langfristige Begleitung – das wäre das beste Rezept, damit Frauen und Mädchen nach ihrer Ankunft in Österreich Fuß fassen können.

Neben der Bildung seien für geflüchtete Frauen auch Beratung zu Themen wie Familienplanung oder Sexualkunde zentral, so Staatssekretärin Muna Duzdar. Sie forderte ein Gesamtkonzept für Integration auf staatlicher Ebene. „Es reicht nicht aus, in kleinen Schritten zu arbeiten. Nicht nur Wien und die Städte sind gefragt, sondern bundespolitische Akzente sind nötig.“ Gleichzeitig dürfe man nicht auf niederschwellige Angebote vergessen. „Unsere Aufgabe als Beratungsstelle“, bestätigte Leila Amir-Ahmadi-Rinnerhofer, „ist Perspektiven aufzuzeigen und Zukunft zu schaffen.“ Dabei gälte es, so das Fazit des Podiums, auch darauf zu schauen, was betroffene Mädchen und Frauen bereits an Erfahrungen und Talenten mitbringen.

Ergänzt wurde die Diskussionsrunde durch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Neben Hausführungen durch das Mädchenzentrum *peppa, einer Fotoausstellung, kurzen Sketches zu den Projekten Kompa und Commit konnten sich die BesucherInnen an köstlichen Speisen aus aller Welt stärken. Zum Schluss eroberten die wahren ExpertInnen des Tages – die Mädchen vom *peppa – unter den feurigen musikalischen Performances von EsRaP und Djane CounTessa die Bühne.

 „ZusammenReden“ ist ein Projekt der Caritas Wien (Missing Link). Es wird vom Land Niederösterreich gefördert und im Jahr 2016 von den teilnehmenden Gemeinden Korneuburg, St. Andrä-Wördern, Neunkirchen, Ebreichsdorf und Perchtoldsdorf unterstützt.