Eröffnung Lerncafé

Caritas eröffnet beim Hauptbahnhof viertes Wiener Lerncafé

Eröffnung mit Resch (Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres), Plasch (Bezirksvorsteher) und Schwertner (Caritas Wien) // 4. Lerncafé für Wien // 46 Standorte österreichweit.

 

„Wir sind davon überzeugt: Bildung ist die beste Armutsprävention, denn alle Kinder sollen gleiche Chancen haben – unabhängig vom Einkommen oder von der Ausbildung ihrer Eltern“, betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien bei der Eröffnung des vierten Wiener Lerncafés in der Mommsengasse 35 beim Wiener Hauptbahnhof. „Noch immer sind Kinder aus sozial benachteiligten und bildungsfernen Familien besonders gefährdet, die Schule frühzeitig abzubrechen oder negativ abzuschließen und haben damit auch später auf dem Arbeitsmarkt meist schlechte Karten. Bildung ist ein wichtiger Schritt, der Armutsspirale zu entkommen. Eine möglichst frühe Förderung und Unterstützung macht dabei einen entscheidenden Unterschied.“

Die Eröffnung am Montag fand im Beisein von Jennifer Resch vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres und Bezirksvorsteher Leopold Plasch statt.  Die Lerncafés werden seit Jahren durch das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres gefördert und unterstützt. „Die Lerncafés leisten einen wichtigen Beitrag für die Zukunft Österreichs: Wer ins Lerncafé geht, wird optimal in seiner Integration unterstützt und hat beste Chancen für die Zukunft. Einrichtungen wie das Lerncafé der Caritas ermöglichen Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen unbürokratischen und unkomplizierten Zugang zu Bildung. Auch ist es schön zu sehen, wie viele Ehrenamtliche die wertvolle Arbeit der Caritas-Lerncafés tatkräftig unterstützen“, erklärt Jennifer Resch, Leiterin Abteilung VIII.3 - Förderungen Integration, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres.

Bezirksvorsteher Leopold Plasch: „Es freut mich sehr, dass die Caritas hier am Hauptbahnhof ein kostenloses Lerncafé für Kinder aus einkommensschwächeren Familien, auch mit Migrationshintergrund, anbieten wird. Wir hatten jahrelang ein ähnliches, kleineres Projekt bei uns in der Bezirksvorstehung, das von den Kindern aus den Schulen unseres Bezirks und auch allgemein von den Kindern, die auf der Wieden wohnen, dankbar angenommen wurde. Ich bin sicher, dass der Erfolg dieses tollen Projektes für sich sprechen wird und wünsche dem Lerncafé und allen Beteiligten gutes Gelingen.“

 

Chancengerechtigkeit unabhängig von Herkunft 

Nicht alle Kinder – ob mit oder ohne Migrationshintergrund – können die Schule und die ihnen gestellten Hausaufgaben ohne Hilfe bewältigen. Vielen Eltern ist es jedoch kaum möglich, ihre Kinder zu unterstützen. Oft fehlt das Geld für Nachhilfestunden oder Nachmittagsbetreuung. Eine beengte Wohnsituation oder ein niedriges formales Bildungsniveau der Eltern, prekäre soziale Verhältnisse, sowie mangelnde Deutschkenntnisse oder Berufstätigkeit beider Eltern, die ein Lernen mit den Kindern verhindert – die Gründe für mangelnde Chancengerechtigkeit sind vielfältig. Vor diesem Hintergrund bietet die Caritas mit den „Lerncafés“ ein kostenloses Lern- und Nachmittagsbetreuungsangebot. Schwertner: „Die Erfahrung macht uns sicher: Gemeinsam können wir den Kindern jene Unterstützung geben, die sie benötigen. 97 Prozent der Kinder, die im Vorjahr ein Lerncafé der Caritas besucht haben, haben das Schuljahr positiv abgeschlossen.“ Dieser Erfolg ist nur Dank der Mitarbeit von über 400 freiwilligen LernhelferInnen, Spenden und der Unterstützung der öffentlichen Hand möglich.

 

Über die Caritas-Lerncafés

Österreichweit werden in mittlerweile 46 Lerncafés über 1000 Kinder und Jugendliche von 400 Freiwilligen beim Lernen unterstützt. 29 Lerncafés werden dabei mit Mitteln des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres gefördert. Rund 500 Kinder und Jugendliche stehen auf der Warteliste für einen Platz in einem Lerncafé – der Bedarf ist deutlich größer als das Angebot.