Filmvorführung True Warriors

„Wenn wir nicht weitermachen, haben die anderen gewonnen“

In Klosterneuburg, Stockerau und Wien fanden am 20., 21. und 22. November 2018 jeweils die Filmscreenings des Dokumentarfilms „True Warriors“ (2017) über die derzeitige Kunst- und Kulturszene in Afghanistan statt. Organisiert wurden diese berührenden Filmabende vom Verein „Klosterneuburg hilft" in Kooperation mit dem Stift Klosterneuburg, dem VIDC, dem Caritas Projekt ZusammenReden und weiteren  Unterstützern. Im Anschluss beantworteten die FilmemacherInnen Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas Schenck sowie der Schauspieler Nasir Formuli die Fragen der BesucherInnen.

Der Dokumentarfilm erzählt vom tragischen Ereignis eines Selbstmordanschlags eines jungen Afghanen in Kabul 2014 bei der Premiere eines Theaterstücks zu genau diesem Thema: Selbstmordanschläge. Dabei lässt der Film die Personen, die an diesem Tag auf der Bühne standen oder im Publikum saßen zu Wort kommen und ihre schmerzhaften, aber auch inspirierenden Erfahrungen teilen. Die Filmabende waren besonders gut besucht und im Publikum waren auch zahlreiche Gäste aus der afghanischen Community sowie afghanische Künstler anwesend, die sich an den Diskussionen nach den Filmscreenings rege beteiligten.

„In Kabul ist es nicht mehr möglich zu arbeiten“

Unter anderem interessierten sich die Gäste dafür wie die derzeitige Lage für KünstlerInnen in Afghanistan aussieht und ein Besucher wunderte sich auch: „Warum seid ihr noch in Afghanistan? Da kann man doch als Künstler gar nicht leben.“ Der afghanische Schauspieler Nasir Formuli bestätigte, dass die Situation vor vier Jahren tatsächlich besser war und es kaum mehr möglich sei in Kabul als Künstler tätig zu sein. Gleichzeitig erklärte er aber: „Was uns in Afghanistan hält? Es gibt so viele schöne Orte und schöne Begegnungen. Es ist nicht unsere Sünde, dass in Afghanistan Krieg ist. Lassen Sie uns das Schöne, was wir einander geben können, teilen.“

„Kultur kann großen Beitrag zum Frieden leisten“

Die FilmemacherInnen berichteten von den Dreharbeiten, die 2016 starteten, sowie von der Motivation in Afghanistan weiterhin an Kunst- und Kulturprojekten beteiligt zu sein. Es ginge nicht nur darum gegen die Taliban „zu kämpfen“, sondern auch durch Kunst den Menschen in Afghanistan Hoffnung und eine Vorstellung vom Frieden zu geben, denn ohne Hoffnung könne man nicht leben. Hier könne Kunst und Kultur einen großen Beitrag zum Frieden leisten.

„ZusammenReden“ ist ein Projekt der Caritas der Erzdiözese Wien. Es wird vom Land Niederösterreich gefördert.