Caritas Wien: Betriebsrat und Geschäftsführung einigen sich in Reinigungsfrage

Für die Reinigungskräfte der Caritas der Erzdiözese Wien gibt es nun eine Einigung. Betriebsratsvorsitzende Gabriele Wurzer: „Nach langen und intensiven Gesprächen in der letzten Woche konnten wir letztlich eine zufriedenstellende Lösung für die ReinigungskollegInnen erreichen. Nun ist gewährleistet, dass die Zukunft ihrer Arbeitsplätze innerhalb der Caritas Wien gesichert ist.“ Caritas-Wien Geschäftsführer Alexander Bodmann: „Ich bin froh, dass dieses gemeinsame Ringen um Lösungen erfolgreich war.“

Die Verbesserungen in Kürze

Ausdrücklicher als bisher wird festgehalten, dass MitarbeiterInnen, für die ein Wechsel oder eine Aufschulung nicht in Frage kommen, in der Caritas verbleiben können. Wechselnde ReinigungsmitarbeiterInnen können zwischen einer freiwilligen Abfertigung (wie bisher) und einer Umstiegsprämie wählen, die potenzielle Gehaltsverluste ausgleichen soll (neu). Die Förderung von Umschulungsmaßnahmen bleibt erhalten.

Einigung bei Reinigungsfrage

In einer gemeinsamen Stellungnahme demonstrierten Betriebsrat und Geschäftsführung der Caritas der Erzdiözese Wien am Freitag Einigkeit in der Frage, welche zusätzlichen Optionen Reinigungs-MitarbeiterInnen der Caritas künftig haben sollen. Gabriele Wurzer, Betriebsratsvorsitzende der Caritas in Wien: „Nach langen und intensiven Gesprächen in der letzten Woche konnten wir letztlich eine zufriedenstellende Lösung für die ReinigungskollegInnen erreichen. Nun ist gewährleistet, dass die Zukunft ihrer Arbeitsplätze innerhalb der Caritas Wien gesichert ist.“

„Ich bin für diese gemeinsame Lösung sehr dankbar“, betont auch Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien. „magdas Reinigung wurde als Projekt mit sozialem Mehrwert gegründet, mit dem Ziel künftig mehr Menschen eine Arbeit zu geben, die bisher keine gefunden haben. Menschen, die am normalen Arbeitsmarkt und bei gewinnorientierten Reinigungsanbietern nur schwer einen Job erhalten würden. Es geht um langzeitarbeitslose Personen, um Menschen mit Behinderung oder etwa um geflüchtete Männer und Frauen. Außerdem verbindet uns mit dem Betriebsrat das Ziel, dass wir künftig möglichst keine Fremdfirmen mehr mit der Reinigung unserer Häuser beauftragen.“

Und mit Blick zurück auf die Ereignisse der vergangenen Woche betonte Bodmann: „Dass die Umstellung für bestehende MitarbeiterInnen nicht einfach sein würde, war uns bewusst. Wir haben uns daher von Beginn an sehr bemüht, gute Lösungen für alle KollegInnen zu finden. In den vergangenen Tagen hat sich aber gezeigt, dass es wichtig ist, das Angebot um eine zusätzliche Wahlmöglichkeit für unsere ReinigungsmitarbeiterInnen zu erweitern.“ Betriebsrätin Gabriele Wurzer ergänzt: „Es geht um all jene ReinigungskollegInnen, die derzeit bei der Caritas angestellt sind und die künftig bei magdas Reinigung beschäftigt sein wollen oder schon gewechselt sind.“ 

Die Neuerungen im Detail

Konkret sollen MitarbeiterInnen beim Wechsel von der Caritas zu magdas Reinigung und dem dort geltenden Kollektivvertrag keinen Gehaltsverlust erfahren. Die MitarbeiterInnen können konkret zwischen einem freiwilligen Abfertigungsmodell oder einer Beibehaltung ihres aktuellen Lohnniveaus mittels einer Umstiegsprämie wählen. Für KollegInnen, für die ein Wechsel zu magdas oder das Ergreifen eines anderen Berufes  nicht in Frage kommt, gibt es die nun mit dem Betriebsrat akkordierte Möglichkeit bei der Caritas beschäftigt zu bleiben. Selbiges gilt weiterhin für KollegInnen, die kurz vor der Pension stehen. 

Betriebsrat und Geschäftsführung bekennen sich dazu, dass eine Höherqualifizierung der bestehenden ReinigungsmitarbeiterInnen – etwa zur Heimhilfe oder Pflegeassistenz – weiterhin oberste Priorität hat, konkret verbunden sind damit höhere Einkommen. Rund ein Drittel jener MitarbeiterInnen, die bereits von der Umstellung betroffen waren, haben sich zu diesem Schritt entschlossen. Die Kosten für diese Ausbildungen übernimmt in jedem Fall die Caritas. Darüber hinaus gibt es Unterstützung beim Beantragen einer Bildungskarenz inkl. Abschluss-Bonus. Außerdem unterstützt die Caritas bei Bedarf mit einem Gehaltsvorschuss während der Ausbildung.

Unverändert bleibt, dass die Umstellung sukzessive bis zum Jahr 2022 erfolgen soll. Und auch das Ziel von magdas Reinigung bleibt: Reinigungsarbeiten von magdas sollen in Zukunft nicht nur innerhalb von Caritas Einrichtungen übernommen werden, sondern auch extern etwa in Schulen, Pflegehäusern oder Bürogebäuden. „Ziel ist dabei nicht, Gewinn zu erzielen, sondern im Gegenteil als Socialbusiness deutlich mehr Menschen, die geringe Chancen am Arbeitsmarkt haben zu beschäftigen“, so Bodmann.