Gesundheit und Perspektive: „Gesunde Nachbarschaft: Geschichten und Talente der Vielfalt“

Unter dem Titel „Gesunde Nachbarschaft: Geschichten und Talente der Vielfalt” möchte die Caritas die Geschichten, das Wissen und die vielfältigen Potenziale älterer Menschen an zwei Orten in Wien und Niederösterreich vor den Vorhang holen. Gemeinsam mit BewohnerInnen der „Dreiersiedlung“ im Ortsteil Pottschach in Ternitz und im „Kretaviertel“ in Wien Favoriten sind die Caritas Stadtteilarbeit und die Projektpartnerin raum & kommunikation GmbH auf der Suche nach verborgenen Kompetenzen, Fähigkeiten und Alltagsgeschichten der hier lebenden Menschen. Beide Gebiete sind als ehemalige Arbeiterviertel von Überalterung und Zuwanderung geprägt. In den Gesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern kamen wiederholt Themen wie Einsamkeit und mangelnde Mobilität zum Ausdruck. „Wir leben in einer Zeit, in der es selbstverständlich ist, dass wir zum Mond fliegen können, aber gleichzeitig finden wir oft den Weg zur Nachbarin bzw. zum Nachbarn nicht mehr. Mit unserem Projekt wollen wir gerade dieses nachbarschaftliche Miteinander stärken“, erklärte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas Erzdiözese Wien bei einem Pressetermin im Rathaus in Ternitz, bei dem das Projekt „Gesunde Nachbarschaft“ vorgestellt wurde. Ziel ist, den Austausch und die Nachbarschaftshilfe zwischen den BewohnerInnen zu fördern. Besonders SeniorInnen sind angesprochen, sich mit ihren Erfahrungen in das Zusammenleben einzubringen. Durch Gespräche, gemeinschaftliche Aktivitäten sowie durch Entwicklung und Begleitung von gesundheitsförderlichen Initiativen werden die vorhandenen Ressourcen in den Nachbarschaften erschlossen und so sollen auch über den Projektzeitraum von März 2019 bis August 2021 hinweg nachhaltige Netzwerke geknüpft werden.

 

„Die Caritas Stadtteilarbeit entwickelt Projekte gemeinsam mit BewohnerInnen und stärkt nachbarschaftliche und soziale Netzwerke, wie etwa die Grätzeleltern, bei dem Freiwillige anderen BewohnerInnen ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben – von Gesundheitsförderung über Energiesparen bis zu wohnrechtlichen Fragen. Und auch das Projekt ‚Gesunde Nachbarschaft‘ leistet einen Beitrag zu mehr sozialer Teilhabe der hier lebenden Menschen“, so Schwertner weiter. 

 

Gefördert wird das Nachbarschaftsprojekt unter anderem von der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK). Direktor Günter Steindl von der NÖGKK: „Diese Initiative ist die ideale Ergänzung zu einer flächendeckenden, gesundheitlichen Versorgung. Insbesondere jene Menschen, die aufgrund eingeschränkter Mobilität oder geringer ökonomischer Möglichkeiten von Isolation gefährdet sind, können durch das Projekt neue Lebensqualität gewinnen und psychisch sowie physisch gestärkt werden. Projekte wie dieses sind nicht nur sozial wichtig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: mit entsprechenden Vorsorgemaßnahmen ersparen wir den Betroffenen nicht nur Leid, sondern die Gebietskrankenkasse minimiert außerdem zukünftige Behandlungskosten.“ 

 

Das Projekt „Gesunde Nachbarschaft: Geschichten und Talente der Vielfalt“ ist auch Teil der Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!“ des Fonds Gesundes Österreich. „Denn eine gute Nachbarschaft tut auch der Gesundheit gut. Ältere Menschen profitieren von Nachbarschaftsnetzwerken besonders.“ betonte Markus Mikl, Fonds Gesundes Österreich, Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!“

 

Rupert Dworak, Bürgermeister von Ternitz, Bezirk Neunkirchen, zitierte die Redensart

„Durch’s Reden kommen die Leut‘ z’samm“. „Dieser Ausspruch ist Leitmotiv für das gemeinsame Projekt von Caritas, NÖGKK und dem Fonds Gesundes Österreich. Die Erfahrung der älteren Menschen dient dazu, Talente und deren Vielfalt vor den Vorhang zu holen. Gerade in der Dreiersiedlung im Ortsteil Pottschach, einer alteingesessenen Arbeitersiedlung, wollen wir den Weg ins neue Jahrhundert gehen. Dazu gehört ein neues Leitbild für die Siedlung, die sich als wunderschöner Wohnpark anbietet. Ich danke den Initiatoren für dieses Projekt und bin überzeugt, dass wir den Wohnpark verwirklichen können. Denn Lebensqualität steht in Ternitz im Mittelpunkt“