Stilles Gedenken und 5.127 Kerzen für Corona-Verstorbene in Österreich am Wiener Stephansplatz

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Kein Thema prägte das Jahr 2020 so stark wie das Corona-Geschehen. Es ist ein Ausnahmejahr für alle Menschen in unserem Land. Aber mit zunehmender Dauer der Pandemie sind nicht nur die wirtschaftlichen und sozialen Folgen enorm, es gibt auch immer mehr Familien, die um ihre Liebsten trauen, Abschied nehmen mussten.

Bis zum heutigen Tag sind 5.127 Menschen in ganz Österreich an den Folgen des Virus verstorben. Zuletzt mehr als 100 Menschen täglich. Zahlreiche Menschen aus der Zivilgesellschaft haben deshalb heute, Freitagnachmittag, im Rahmen der im Frühjahr 2020 ins Leben gerufenen Initiative „füreinand – der größten Community für Mitmenschlichkeit“ 5.127 Kerzen am Stephansplatz entzündet – für jede und jeden Verstorbenen eine Kerze. „Unser Blick ist in dieser Krise meistens auf Statistiken und auf täglich aktualisierte Dashboards gerichtet. Dabei gerät oft in Vergessenheit: Hinter jeder Zahl steht auch ein Mensch. Ein Mensch mit einer Geschichte. Ein Mensch mit einer Familie. Ein Mensch, der geliebt hat und geliebt wird über den Tod hinaus. Mit einem Stillen Gedenken am Stephansplatz wollen wir der Trauer und dem Schmerz um die Opfer der Pandemie einen Raum geben“, betont die Initiative, bei der sich tausende Menschen aus ganz Österreich für Zusammenhalt und Solidarität einsetzen. „Corona-Mahnwachen gab es bereits in zahlreichen Städten der Schweiz. In Spanien fand eine nationale Trauerfeier statt, bei der Hinterbliebene Reden hielten. Wir wollten nun auch hier bei uns einen Raum schaffen, um der Toten zu gedenken, um zu zeigen: Wir vergessen sie nicht. Gerade jetzt vor Weihnachten und gerade jetzt am Ende dieses fordernden Jahres.“

 

Kerzen brennen in ganz Österreich

Die Initiative füreinand bat heute auch tausende Menschen in ganz Österreich, dem Beispiel zu folgen und bei sich Zuhause eine Kerze anzuzünden. „Unter dem Eindruck der Corona-Krise haben sich innerhalb von wenigen Monaten bereits mehr als 12.000 Menschen für andere eingesetzt und bilden damit schon heute Österreichs größter Community der Mitmenschlichkeit. Mehr als 12.000 Menschen, die in den vergangenen Monaten ganz konkret geholfen haben, wenn Menschen einsam sind oder Hilfe brauchen. Gemeinsam wollen wir zeigen, dass es auch in Zeiten des Abstandhaltens möglich ist, sich nahe zu sein. Wir haben sie alle heute gebeten, auch bei sich Zuhause eine Kerze anzuzünden und für einen Moment innezuhalten. Wir hoffen und glauben, dass möglichst viele von ihnen unserer Bitte gefolgt sind und auch ein Foto der brennenden Kerze in den Sozialen Medien mit dem #fuereinand gepostet haben. www.fuereinand.at