Begegnungscafé

Täglich wird über Flüchtlinge und Asylwerber*innen berichtet. Wenige bekommt die österreichische Mehrheitsbevölkerung tatsächlich direkt zu Gesicht – zu selten ergibt sich die Möglichkeit eines Gesprächs.

Am Dienstag den 28.06.2016 ist nach einer zweimonatigen Laufzeit das Begegnungscafé des Caritas-Projektes Kompa erfolgreich zu Ende gegangen. An jedem zweiten Dienstag trafen sich unter Anleitung von Kompa-Mitarbeiter*innen rund 20 Asylwerber*innen und interessierte Österreicher*innen im gemütlichen Veranstaltungsort „Raum im Raum“ in der Kirchberggasse im 7. Bezirk, um einander kennen zu lernen und auf einer persönlichen Ebene in Kontakt zu kommen.

Im ersten Monat ging es um eine wechselseitige Annäherung über Themen wie Land und Leute oder Gebräuche und Traditionen. Woher stammten die Asylwerber*innen selbst? Anhand einer Österreichkarte reisten wir „in Österreich“ umher und erzählten Wissenswertes über Bundesländer und Städte.

Später brachten die Teilnehmer*innen einander typische Gegenstände und Gerichte aus Österreich und Syrien mit. So kochten wir arabischen Kaffee und kosteten Almdudler, während wir traditionell kurdisches Gewand und aufwändig bestickte Dirndl aus Österreich bestaunten. 

Die letzten zwei Termine waren dem Informationsaustausch gewidmet. So erkundigten sich anwesende Mütter etwa, welche Freizeitaktivitäten es in Wien für Kinder gäbe. Eine syrische Teilnehmerin bedankte sich für diesen Austausch, weil sie erst jetzt erfahren habe, was sie mit ihren Kindern im Sommer unternehmen könne. Außerdem behandelten wir in witzigen Spielen wechselseitige Erwartungen und gingen offenen Fragen nach, wie z.B. den Umgang mit Alkohol, Kleidungsvorschriften oder Geschlechterrollen. 
 

Das Wichtigste aber war für die Teilnehmer*innen, endlich Menschen unterschiedlicher Herkünfte persönlich begegnet zu sein. 

Für mich ist das Begegnungscafe ein Ort wo man hinter das Wort "Flüchtling" schaut. Das Schlagwort bekommt ein Gesicht - wird zu einer Mutter, einem Vater, einem Kind, einem Erwachsenen. Trotz des Unterschiedes der Herkunft findet man viele Gemeinsamkeiten.

Katharina,
Österreichische Teilnehmerin