Caritas und Doris Schmidauer gemeinsam im Einsatz für wohnungslose Frauen

Die Caritas der Erzdiözese Wien nahm den Auftakt ihrer Winternothilfe zum Anlass, um gemeinsam mit Doris Schmidauer auf das Phänomen versteckter Wohnungslosigkeit von Frauen aufmerksam zu machen. „Gerade in der Krise haben wir gesehen: Armut hat in Österreich sehr oft ein weibliches Gesicht – Frauen waren im Krisenjahr häufiger als Männer von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen. Und bestehende Ungleichheiten wurden in der Pandemie verschärft“, betonte Schmidauer, die die Caritas seit mehreren Jahren im Kampf gegen weibliche Armut unterstützt. „Weibliche Armut ist kein Randphänomen, versteckte Wohnungslosigkeit für viele Frauen harte Realität. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass dieses Thema endlich auch jene öffentliche Aufmerksamkeit erhält, die es verdient!“ 


Ein Drittel der Klient*innen in der Wiener Wohnungslosenhilfe ist weiblich
 

Allein im Vorjahr wandten sich mehr als 22.000 Frauen hilfesuchend an die Caritas der Erzdiözese Wien – an die Sozialberatungsstelle, an die Mutter-Kind-Häuser, ans Frauenwohnzentrum oder etwa auch ans Haus Miriam in Wien-Währing. 279 Schlaf- und Wohnplätze stellte die Caritas im Vorjahr für Frauen in Not im Bereich Übergangswohnen zur Verfügung. Hinzu kommen zahlreiche Betten in den verschiedenen Notquartieren. „Insgesamt ist ein Drittel der Klient*innen in der Wiener Wohnungslosenhilfe weiblich. Wir sollten also nicht den Fehler machen und glauben, dass Wohnungslosigkeit zu allererst nur Männer betrifft. Unsere Erfahrung beweist das Gegenteil“, sagt Maja Markanovic-Riedl, Leiterin vom Haus Miriam. Sie berichtet davon, dass Frauen zwar seltener auf Parkbänken schlafen würden, doch: „Viele pendeln von Couch zu Couch, leben höchst prekär und oft begeben sie sich in Abhängigkeit und in gewaltvolle Beziehungen. Denn jeder Frau ist klar: Das Leben auf der Straße ist für sie gefährlich. Umso dringender ist Hilfe gefragt.“ 

Caritas benötigt Spenden für von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen
 

Die Stadt Wien habe in den vergangenen Jahren viel unternommen, um im Rahmen der Wohnungslosenhilfe auch frauenspezifische Angebote sicherzustellen. Markanovic-Riedl: „Jedes Bett schafft Perspektiven und kann dabei helfen, auch gewaltvollen Beziehungen zu entkommen. Um unsere Hilfe aufrechterhalten und den Frauen flexibel helfen zu können, sind wir auch dringend auf Spenden angewiesen. Wir sehen: Die Nachfrage nach unserer Hilfe ist größer als das Angebot! Und weil diese Hilfe für viele Frauen der erste Schritt zurück in ein geregeltes Leben ist, bitten wir hier um Unterstützung.“

Im Wintermodus: Mehr Betten, mehr Streetwork und Start des Caritas-Kältetelefons
 

Lis Pichler, Verantwortliche für die Caritas Winternothilfe appelliert: „Die kalte Jahreszeit ist für obdachlose Menschen die härteste Jahreszeit – unabhängig vom Geschlecht. Wir haben uns deshalb schon im Sommer auf diesen Winter vorbereitet: Ab Anfang November startet die Caritas in den Wintermodus. Unser Motto lautet: Mehr Betten, mehr Streetwork und mit 2. November schalten wir auch die Leitungen des Caritas Kältetelefons wieder frei.“ Konkret kann die Caritas gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien ihr Angebot für die kommenden Wintermonate um zusätzliche 140 Notquartiersplätze aufstocken. In Zusammenarbeit mit Wiener Pfarren und hunderten Freiwilligen öffnen darüber hinaus 35 Wärmestuben in den nächsten Wochen erneut ihre Türen. Auch das Streetworkteam der Caritas weitet ihre Einsätze mit Anfang November wieder aus und ist dann wieder täglich im Einsatz. Bewährt hat sich auch das Caritas Kältetelefon. Ab 2. November ist die Hotline wieder unter der Nummer 01/480 4553 rund um die Uhr erreichbar. Freiwillige dafür werden noch dringend gesucht. Pichler: „Die Rechnung ist einfach: Je mehr Menschen die Nummer des Caritas Kältetelefons im Handy einspeichern, umso mehr Hilfe können die verschiedenen Streetworkteams leisten.“ Ziel ist es, obdachlose Menschen durch aufsuchende Sozialarbeit in die Notquartiere zu bringen. Allein im letzten Winter gingen mehr als 7.800 Anrufe beim Kältetelefon ein. 

Spendenmöglichkeiten

•    Mit 20 Euro ist es uns möglich, Frauen in Notsituationen einen Ausweg zu schenken, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen – Arbeit zu finden, einer Gewaltspirale zu entkommen, sich psychisch zu stabilisieren. Helfen Sie uns zu helfen unter: https://wirhelfen.shop/schenk-einen-ausweg/

•    Ein Beispiel von vielen, wie auch Unternehmen Frauen in Not konkret unterstützen, ist die Spendenaktion #Mütternhelfen von P&G und BIPA, die zum vierten Mal in Folge mit einer großzügigen Spende ein starkes Zeichen gegen Frauenarmut in Österreich setzte.