Die Caritas hat am Wochenende die große Klimabonus-Hilfsaktion gestartet. „Die Idee: Menschen, die auf den Klimabonus der Bundesregierung nicht oder nur teilweise angewiesen sind, können den Bonus jetzt ganz oder auch nur teilweise spenden und somit zielgerichtete Hilfe möglich machen“, sagt Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Die Resonanz der ersten Tage ist überwältigend. Unsere Telefone laufen heiß, E-Mails trudeln ein und wir erhalten zahlreiche Nachrichten von Menschen, die den Klimabonus bereits gespendet haben. Viele Menschen fragen uns, ob sie auch dann helfen können, wenn sie den Klimabonus in Form von Sodexo-Gutscheinen erhalten. Die gute Nachricht lautet: Ja, auch mit den Gutscheinen ist Hilfe zielgerichtet und unkompliziert möglich.“ Die Gutscheine können einfach in den Einrichtungen der Caritas – konkret in den Mutter-Kind-Häusern, der Obdachloseneinrichtung Gruft, bei den Sozialberatungsstellen oder in der Caritas Zentrale in Ottakring – abgegeben werden und sind steuerlich absetzbar. Schwertner zeigt sich zuversichtlich, dass viele Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden: „Dass die Wiener*innen ein großes Herz haben, haben sie in der Krise 2020 bewiesen: Während der Pandemie wurden über 3.600 Gastro-Gutscheine, die von der Stadt Wien an Privathaushalte ausgegeben wurden, an Menschen in Not gespendet.“
„Wer zielgerichtet hilft, kann länger helfen“
Aus Sicht der Caritas ist klar: Alle Menschen spüren die aktuelle Teuerungswelle - aber sie trifft nicht alle Menschen gleich hart. „Die Rekordinflation belastet die Österreicher*innen enorm, besonders trifft sie aber jene, die schon vor der Teuerungswelle von Armut gefährdet oder gar betroffen waren.“ 148.000 Menschen wohnen laut EU-SILC 2021 bereits jetzt in Räumen, die im Winter nicht angemessen warm beheizt werden können. Schwertner: „Allein in Wien haben von Jänner bis jetzt um 56 Prozent mehr Menschen um Hilfe in der Caritas Sozialberatungsstelle angefragt als im Vorjahr. Ein Negativtrend, der sich auch in anderen Bundesländern zeigt. Viele Menschen wenden sich erstmals hilfesuchend an die Caritas. Besonders betroffen sind Mindestpensionist*innen, Familien mit mehreren Kindern und Alleinerziehende. Zahlreiche Familien stehen zu Monatsende vor der Frage Eat or Heat? – Essen oder Heizen. Umso wichtiger ist es, dass die Hilfen jetzt zielgerichtet passieren. Denn wer zielgerichtet hilft, kann länger helfen.“ Für sehr viele Menschen bedeutet der Klimabonus, der von der Bundesregierung aktuell an alle in Österreich lebenden Menschen ausbezahlt wird, eine enorm wichtige Entlastung. „Diese Hilfe ist richtig und sie ist notwendig. Doch nicht alle sind auf diese Hilfe angewiesen.“ Konkret erhalten erwachsene Personen einmalig 500 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten je 250 Euro. Schwertner: „Gerade in unseren Sozialberatungsstellen, die überwiegend spendenfinanziert sind, ist die Not spürbar. Mit der Spende eines Klimabonus ist es uns möglich, Menschen in Not gezielt zu unterstützen: etwa mit Lebensmittelgutscheinen oder Zuschüssen und Überbrückungshilfen.“
So einfach ist Hilfe mit dem Klimabonus möglich:
Zahlreiche Prominente wie Dirk Stermann, Ursula Strauss oder Josef Hader unterstützen die Aktion und haben ihren Klimabonus bereits gespendet.
- Wenn auch Sie nicht auf den Klimabonus angewiesen sind, dann bitten wir Sie um Solidarität: Spenden Sie den Betrag - oder einen Teil davon - für Menschen, die nun akut in finanzielle Not schlittern und dringend Hilfe brauchen. Hilfe ist über unsere Webseite einfach möglich. Links: wirhelfen.shop/klimabonus-teilen/
- Wenn Sie den Klimabonus in Form von Gutscheinen erhalten haben, können sie diese Gutscheine auch in unseren Einrichtungen – in den Sozialberatungsstellen, in der Gruft, in den Mutter-Kind-Häusern oder in der Caritas Zentrale in Ottakring unkompliziert vorbeibringen.
- Aus der Erfahrung der täglichen Arbeit wissen wir: Jeder, auch kleine Betrag kann einen großen Unterschied machen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
