Zentrum für Frauengesundheit - WIPEG

NÖGKK und Caritas stärken Gesundheit von Frauen mit Migrationshintergrund

Gesundheitliche Beeinträchtigungen erschweren eine Teilhabe an der Gesellschaft, am Bildungssystem und am Arbeitsmarkt. Mit dem Projekt „Wir begleiten Gesundheit“ möchten die NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK) und die Caritas der Erzdiözese Wien die Gesundheitskompetenz und Gesundheitsvorsorge von Frauen mit Migrationshintergrund stärken. „Gesundheit ist eine Grundvoraussetzung für gelungene Integration, um am sozialen Leben teilnehmen zu können. Umso wichtiger ist es, dass sich Frauen mit Migrationshintergrund im österreichischen Gesundheitssystem und seinen Einrichtungen zurechtfinden. Denn klar ist: Frauen sind wichtige Stützen in ihren Familien und Multiplikatorinnen, welche das Gesundheitswissen in ihre Familien und Communities tragen und so zu einem selbstbestimmten Leben beitragen“, betonte Caritas Präsident Michael Landau beim Pressetermin am Mittwoch. 

 

Frauen stärken und Gesundheit fördern

Frauen mit Migrationshintergrund zählen hinsichtlich eines höheren Armuts- und Gesundheitsrisikos zu den besonders vulnerablen Gruppen. Das Caritas Zentrum für Frauengesundheit in Wiener Neustadt führt seit 2012 interkulturelle Gesundheitsprojekte für Frauen und Mädchen durch und hat das Projekt „Wir begleiten Gesundheit“ nun erweitert. Am Zentrum ausgebildete mehrsprachige, interkulturelle Gesundheitstrainerinnen arbeiten an drei Standorten in Niederösterreich (Wiener Neustadt, Baden und Ternitz) mit den teilnehmenden Frauen und stärken so deren Kompetenzen rund um das Thema Gesundheit. „Da die Trainerinnen in ihren Communities nicht nur selbst sehr gut verankert sind, sondern auch das Vertrauen der jeweiligen Frauen-Community genießen, können sie die ‚Tür‘ zu den oft sehr schwer zugängigen Frauen-Communities öffnen und Gesundheitswissen kultursensibel vermitteln“, so Christiane Stofner, Leiterin des Zentrum für Frauengesundheit in Wiener Neustadt. 

 

Finanziert wird das Projekt von der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. „Gesundheit darf auf keine Grenzen stoßen“, sagte NÖGKK-Generaldirektor Jan Pazourek auf der Pressekonferenz. „Die Aufgabe der NÖ Gebietskrankenkasse ist es, sich um die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich zu kümmern und unserer Versichertengemeinschaft die optimale Krankenversicherung zu bieten. Soziales und solidarisches Verhalten ist für uns selbstverständlich. Humanistische, sinnvolle Integrationsarbeit ist Teil des Engagements für unser Land und seine Menschen“, so der Leitende Angestellte der NÖGKK. „Das Kooperationsprojekt mit der Caritas ist daher etwas ganz Besonderes. „Wir begleiten Gesundheit“ unterstützt nicht nur Frauen mit Migrationshintergrund dabei, ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden, sondern stärkt gleichzeitig deren Gesundheitskompetenz und ihr Wissen über das heimische Gesundheitssystem. Beides liegt ganz in unserem Sinne“, erklärte Pazourek.  

 

Im Rahmen ihres Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramms bietet die NÖGKK eine Reihe weiterer Maßnahmen für mehr gesundheitliche Chancengleichheit von Personen mit Migrationshintergrund. Pazourek: „Mit der Caritas haben wir erst vor kurzem in Ternitz das Projekt „Gesunde Nachbarschaft“ begonnen. Außerdem haben wir beispielsweise spezielle Angebote an muttersprachlich gestützter Psychotherapie für traumatisierte Flüchtlinge.“

 

Über 1.000 Frauen wurden rund um das Thema Gesundheit beraten

In den letzten drei Jahren hat das Zentrum für Frauengesundheit innerhalb von Projekten 1.005 sozioökonomisch benachteiligte Frauen und Mädchen aus vorwiegend migrantischen Communities zu Themen der Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitskompetenz beraten, begleitet, in Form von Gesundheitskreisen und Workshops weitergebildet, oder zu interkulturellen Gesundheitstrainerinnen ausgebildet. An dem Projekt „Wir begleiten Gesundheit“ nehmen 82 Frauen teil.