Rotraud Moldt (carla), Leina, Klaus Schwertner

Caritas Schulstartaktion: Schulsachen für Kinder in Not

Der Schulstart rückt näher und damit die Sorge vieler Eltern vor den finanziellen Mehrkosten, die damit Jahr für Jahr auf sie zukommen. Eine gefüllte Schultasche kann laut einer aktuellen Erhebung der AK Wien bis zu 250 Euro kosten – viele Eltern können sich das oft nicht leisten. „Für viele Familien bedeutet der Schulbeginn eine echte finanzielle Herausforderung“, betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien. „Wir wissen: Bildung ist die beste Armutsprävention für Kinder. Daher wollen wir diese Familien mit der Schulstartaktion ganz konkret unterstützen.“ Solange der Vorrat reicht können in den Wiener carlas, den Second-Hand-Läden der Caritas, preisgünstige Schulartikel erworben werden: Stifte ab 10 Cent, Mappen, Schultüten ab 3 Euro, Schultaschen ab 5 Euro, Lineale, Turnbeutel, Malkästen, Federpennale ab 1 Euro, aber auch Kinderbekleidung, Kuscheltiere und Schreibtische können günstig erworben werden. 

 

Kinder sammeln für Kinder in Not

„In den vergangenen Jahren war die Nachfrage nach leistbaren Schulartikeln in den carlas immer enorm und deutlich größer als das Angebot. Immerhin leben in Wien laut aktuellsten Zahlen 129.000 Kinder und Jugendliche in einkommensarmen Haushalten. Jedes dritte Kind ist betroffen“, betont Schwertner. „Wir haben die Sammlung daher in den vergangenen beiden Jahren ausgeweitet. Nicht nur in den carlas selbst wurden gespendete Schulartikel entgegengenommen, sondern wir haben auch in 29 Schulen in Wien und Umgebung um Unterstützung gebeten. Das Motto: Kinder sammeln für Kinder in Not. Für diese Unterstützung möchte ich mich bei allen Schülerinnen und Schülern recht herzlich bedanken“, so Schwertner. Bei der großen Aktion der youngCaritas wurden so vor den Sommerferien 106 Schultüten und insgesamt 2.000 Einzelmaterialien für Gleichaltrige gesammelt: Schultaschen, Rucksäcke und Unterrichtsmaterial. 

 

Gut erhaltene Schulsachen weiterhin gesucht

„Wir hoffen, dass die Wienerinnen und Wiener auch in den nächsten Tagen noch kommen und gut erhaltene Schulsachen vorbeibringen. Jede und jeder kann helfen – auch kleine Sachspenden können eine Entlastung sein!“ Ihre Spende hilft dabei doppelt: Familien in Not werden unterstützt und der Erlös aus der Aktion wird wiederum für soziale Projekte der Caritas eingesetzt – wie etwa bei der Beschäftigung von langzeiterwerbslosen Menschen in den carlas selbst. 

 

Lerncafés: Bildung als Armutsprävention 

Wir wissen: (Aus-)Bildung und späteres Einkommen eines Menschen stehen in einem direkten Zusammenhang zueinander. Je geringer die Bildung, desto höher die Armutsgefahr. Während 33% der armutsgefährdeten Menschen über 16 Jahre PflichtschulabsolventInnen sind, ist der Anteil der MaturantInnen mit 16% vergleichsweise gering. Und Bildungsarmut wird nach wie vor innerhalb der Familie weitergegeben. „Der soziale Hintergrund einer Familie ist leider immer noch entscheidender für den Bildungsverlauf eines Kindes als seine individuellen Begabungen“, so Schwertner. Um dem entgegenzuwirken hat die Caritas 2007 mit den „Lerncafés“ ein kostenloses Lernhilfeangebot ins Leben gerufen. Neben der gezielten Hilfestellung bei den Hausaufgaben, der Stärkung von Deutschkenntnissen und der Vorbereitung auf Schularbeiten und Tests geht es den BetreuerInnen auch darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln.   

 

Mittlerweile gibt es bereits österreichweit 54 Lerncafés, die kostenlose und niederschwellige Lernhilfeangebote für SchülerInnen von sechs bis 15 Jahren anbieten. Im vergangenen Schuljahr konnten insgesamt 2.100 Kinder betreut werden. In den zehn Lerncafés in Wien und Niederösterreich konnten durch die Unterstützung von Freiwilligen 300 Kinder bei ihrem Schulerfolg begleitet werden. Damit möglichst viele Kinder auch das kommende Schuljahr positiv abschließen können, werden dringend freiwillige HelferInnen gesucht: www.zeitschenken.at 

 

Kinderarmut bekämpfen

332.000 Kinder und Jugendliche in Österreich (rund 19%) leben in einkommensarmen Familien. Die Caritas unterstützt mit FamilienhelferInnen, die zu Hause in Krisensituationen beistehen, mit Beratung und Begleitung in Familienzentren, in der Sozialberatung, mit finanzieller Unterstützung oder auch in den Mutter-Kind-Häusern. 2018 unterstützte die Caritas Erzdiözese Wien sozial benachteiligte Menschen mit 1.096.338 Euro Überbrückungshilfen. Im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe leistete die Caritas 76.425 Einsatzstunden. In den Familienzentren der Caritas wurden 23.691 Beratungs- und Therapiestunden geleistet. 

 

Standorte:

carla nord // Steinheilgasse 3, 1210 Wien

carla mittersteig // Mittersteig 10, 1050 Wien

www.carla-wien.at 

 

Öffnungszeiten:
Mo – Fr von 9 – 18 Uhr; Sa von 9 – 13 Uhr

Spendenannahme jeweils bis 30 Minuten vor Ladenschluss