Caritas: Freude über Besuch in Frühstückspension OBENauf

Unternalb/NÖ - Claudia Buchmayer will endlich wieder das Frühstück anrichten, im Service tätig sein, Gäste in OBENauf willkommen heißen. Kurz, ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Sie freut sich auf die Wiedereröffnung der Frühstückspension OBENauf nach der Corona bedingten Schließung am 16. März. Seit vergangener Woche nimmt sie den Notbetrieb der Tagesstätte OBENauf in Anspruch: „Ich bin schon sehr froh, dass ich wieder da sein kann, weil zu Hause ist mir schon die Decke auf den Kopf gefallen.“ Seit Oktober 2019 ist sie hier im Service und im Frühstücksbuffet tätig und kümmert sich um die Reinigung der Gästezimmer sowie der öffentlichen Bereiche im barocken Ambiente der ehemaligen Propstei des Stiftes Göttweig. Neben der Frühstückspension, die von Menschen mit Behinderung geführt wird, betreibt die Caritas hier auch Wohngruppen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung auf einem Biobauernhof.

 

Für die kommende Saison der Frühstückspension OBENauf im nordwestlichen Weinviertel gibt es bereits viele Gästeanfragen. Frühstück für externe Gäste sowie Übernachtungen können für den Mitgliedsbetrieb von Urlaub am Bauernhof ab Anfang Juni  wieder angeboten werden. Für OBENauf gelten dafür auch die Empfehlungen der NÖ Landesregierung für Tagesstätten für Menschen mit Behinderung. „Die letzten Wochen und Monate waren für uns alle eine große Herausforderung. Und auch wenn wir derzeit noch nicht von einem Ende der Corona-Krise sprechen können, freut es mich, dass uns die ersten Lockerungen nun zumindest schrittweise in den Alltag zurückführen. Gerade im Bereich der Tagesstätten ist es für Menschen mit Behinderung unglaublich wichtig eine klare Struktur und Orientierung zu haben. Dem Land Niederösterreich war es daher ein großes Anliegen auch während dieser schwierigen Zeit stets verlässlicher Ansprechpartner für unsere Einrichtungen und Träger zu sein“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

 

Caritas Präsident Michael Landau bedankt sich bei der niederösterreichischen Landesrätin Teschl-Hofmeister für den verlässlichen Rückhalt in den letzten Wochen: „Mit der Unterstützung des Land Niederösterreichs war es uns möglich, unseren KlientInnen und MitarbeiterInnen bestmöglichen Schutz zu bieten. Wir gehen durch fordernde Zeiten: Gerade auch für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen stellt die Corona-Krise eine große Herausforderung dar. Umso wichtiger ist es, dass es uns in den vergangenen Wochen gelungen ist, Wohngruppen im ganzen Land weiter führen zu können und dass auch ein Notbetrieb in den unterschiedlichen Tagesstätten gewährleistet werden kann. Ich sage das mit einem großen Danke an all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich. Unser Dank gilt neben dem Land auch den vielen Angehörigen, die diese schwierige Zeit mit uns gemeinsam meistern. Wenn bald das Angebot im OBENauf wieder startet, ist das ein ermutigendes Zeichen: Dafür, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft auf diese Zeit zurückblicken können in dem Wissen, unser Bestes zur Bewältigung der Krise getan zu haben.“

 

Ähnlich wie die Frühstückspension OBENauf mussten auch sämtliche andere Tagesstätten aufgrund der Coronakrise der Caritas der Erzdiözese Wien und der Caritas St.Pölten auf Notbetrieb umstellen. In den Tagesstätten Unternalb und OBENauf bei Retz werden aktuell 29 KlientInnen begleitet. Bald sollen es wieder 80 sein. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen bald dorthin zurück, wo wir vor Ausbruch der Corona-Krise waren. Ganz einfach, weil wir wissen, wie wichtig die verschiedenen Angebote für Menschen mit Behinderung sind. Weil Projekte wie die Frühstückspension OBENauf dabei helfen, ein möglichst barrierefreies Leben zu führen“, betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien während der Führung durch den Garten einer Wohngruppe. Landesrätin Teschl-Hofmeister und Klaus Schwerter hätten am 12. März gemeinsam eine Kunstausstellung von KünstlerInnen der Kunstgruppe Retz im Stift Melk eröffnet. Auch diese musste coronabedingt abgesagt werden, weshalb das Wiedersehen in Unternalb mit KünstlerInnen besondere Freude bereitete. Die Kunstausstellung ist übrigens ab 15. Mai im Stift Melk zu besichtigen.

 

Im Wohnhaus der Caritas Einrichtung in Unternalb leben 34 Menschen mit Behinderung, die Schwerpunkteinrichtung für Menschen mit herausforderndem Verhalten bietet 6 Plätze.

 

Die Caritas in Niederösterreich: 

1010 KlientInnen nehmen die Tagesstätten der Caritas niederösterreichweit in Anspruch. Ein Großteil von ihnen wird derzeit rund um die Uhr in den Wohngruppen betreut. (Während der Coronakrise werden 214 externe KlientInnen in den Tagesstätten begleitet) 1250 MitarbeiterInnen der Caritas sind in den 29 Wohnhäusern und 26 Tages- und Werkstätten beschäftigt. 

 

OBENauf – ein einmaliger Urlaubsort

Männer und Frauen mit Behinderung freuen sich hier auf ihre Gäste. Fünf moderne Doppelzimmer bieten einen herrlichen Ausblick auf das Retzer Land und den Gästegarten. 15 Menschen mit Behinderung erhalten unter Anleitung von Fachkräften Arbeitsmöglichkeit im Bereich Tourismus. OBENauf dient als Vorbild im Abbau von Barrieren – baulich, im Denken und im Handeln. Denn behindert ist nur, wer behindert wird.