Die heute präsentierten Arbeitslosenzahlen lassen die Alarmglocken läuten: 301.529 Menschen in Österreich waren im Jänner ohne Job. "Immer mehr Menschen in Österreich suchen Arbeit wie einen Bissen Brot. Doch sie finden keine. Das ist ein klarer Auftrag an die Politik sofort und umfassend zu handeln", zeigt sich Caritasdirektor Michael Landau besorgt, denn Arbeitslosigkeit bedeute für die Menschen eine hohe Armutsgefährdung und in Folge auch soziale Isolierung und Vereinsamung.
"Was es jetzt braucht, ist eine umfassende Bildungsoffensive um mittel- bis langfristig Chancengleichheit zu schaffen. Denn eines steht fest: Je höher die Ausbildung, desto geringer das Risiko von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein." so Landau. Besonders besorgt zeigt er sich dabei, dass bereits 48.307 junge Österreicher ohne Erwerbsarbeit sind. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Jänner des Vorjahres um 22,9 Prozent gestiegen. "Es gibt kaum ein schlimmeres Signal an diese jungen Menschen, als dass sie nicht gebraucht werden. Sie sind unsere Zukunft und wir müssen ihnen so schnell wie möglich Zukunftsperspektiven durch maßgeschneiderte Angebote eröffnen."
Die Maßnahmen zur Integration besonders benachteiligter Gruppen wie zum Beispiel psychisch beeinträchtigter oder älterer Menschen dürfen jetzt nicht in Vergessenheit geraten und vernachlässigt werden. Landau betont: "Wichtig dabei ist, die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Die Angebote müssen also zielgruppenorientiert und maßgeschneidert sein, nur dann zeigen sie auch Erfolg."
Die Caritas der Erzdiözese Wien bietet derzeit 270 Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Frauen und Männer in sechs Beschäftigungsprojekten an, rund 700 Menschen waren 2008 zumindest kurzzeitig in einem der Projekte beschäftigt. Die Tätigkeiten reichen von der Textilsortierung und Möbelaufbereitung in den carlas, den Caritas-Spendenlagern, bis zum Service im Caritas-Stadtbeisl Inigo.