Pünktlich zu Schulschluss besuchen die Wiener Schuhmacherlehrlinge jedes Jahr das Betreuungszentrum Gruft der Caritas mit einem besonderen Geschenk: Die rund 25 Lehrlinge spenden ihr allererstes, selbst gefertigtes Paar Herrenschuhe an Obdachlose. In jedem Paar Schuhe stecken rund 140 Stunden Handarbeit, rund 100 Einzelteile und jede Menge Liebe zum Detail. Verwendet werden weder Kunststoffe noch Kleber, sondern nur Leder und hochwertige Materialien. Handgemachte Schuhe halten daher weit länger als industriell gefertigte und schonen durch die Verwendung von natürlichen Materialien die Füße der Träger. „Sachspenden sind für die Gruft überlebenswichtig. Die Schuhe der Wiener Lehrlinge sind für Menschen ohne Zuhause und ohne vollen Schuhschrank ganz besonders wertvoll, da sie Wind und Wetter Stand halten und besser für die oft sehr strapazierten Füße der Obdachlosen sind“, so Martina Pint, Leiterin der Gruft.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt durch die Initiative des Pädagogen Raimund Neubauer, Schuhmachermeister und Religionslehrer in der Berufsschule LTZ in der Wiener Längenfeldgasse. Bereits vor 25 Jahren beschloss er gemeinsam mit seinen SchülerInnen, die Werkstücke nicht selbst zu behalten, sondern zu spenden. Jedes Jahr kommen sie mit rund 25 handgefertigten Paaren in die Gruft. Zum heurigen 25 Jahr-Projektjubiläum fertigten einige Lehrlinge zwei Paar Schuhe und so konnten den Obdachlosen insgesamt 35 Paar Schuhe übergeben werden.
Das Betreuungszentrum Gruft
Die Gruft steht wohnungslosen Frauen und Männern ab dem 18. Lebensjahr an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich offen. Zu den Angeboten gehören: 24-Stunden Aufenthalts- und Schlafmöglichkeit, Frühstück, Mittag- und Abendessen, Kleiderausgabe, Wasch- und Duschmöglichkeit, sozialarbeiterische Betreuung sowie medizinische und therapeutische Hilfestellungen.
Sachspendenliste auf www.gruft.at