14.000 SchülerInnen sammelten Lebensmittel für Menschen in Not
Hunderte Menschen kamen gestern am frühen Abend auf Einladung der youngCaritas auf den Stephansplatz. Tausende Lichter wurden auf die Außenwand des Stephansdoms projiziert und formten Sternenbilder und Botschaften rund um die Themen Armut und soziale Ausgrenzung als leuchtende Zeichen für ein solidarisches Miteinander.
Gleichzeitig folgten unzählige Menschen dem Aufruf, Lebensmittelspenden für Menschen in Not abzugeben, darunter auch 150 Schulklassen, die sich an der Aktion „Kilo gegen Armut“ der youngCaritas beteiligten. Gemeinsam wurde ein überdimensionales Einkaufswagerl gefüllt, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein leerer Kühlschrank für viele Haushalte in Österreich traurige Realität ist. Die gesammelten Lebensmittel werden im Rahmen des Caritas-Projekts Le+O – Lebensmittel und Orientierung in Zusammenarbeit mit Wiener Pfarren an Armutsbetroffene ausgegeben. Caritasdirektor Michael Landau bedankte sich bei den SpenderInnen: „Ich bin begeistert von dem tollen Engagement und dem Einsatz der Kinder und Jugendlichen. Es handelt sich nicht um eine Generation der Egoistinnen und Egoisten, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Diese jungen Menschen beweisen, dass wir gemeinsam etwas zum Positiven verändern können. Die Schülerinnen und Schüler haben ein starkes Zeichen der Solidarität gesetzt.“
youngCaritas sammelte „Kilo gegen Armut“
„Jedes Kilo zählt!“ lautete das Motto der youngCaritas Aktion „Kilo gegen Armut“, die Schulen in der Erzdiözese Wien aufrief, sich an der Sammelaktion zu beteiligen. Mit überwältigendem Erfolg: Über 14.000 SchülerInnen im Alter von 6 bis 19 Jahren aus 150 Schulen – 100 aus Wien und 50 aus Niederösterreich - sammelten in den vergangenen Wochen haltbare Lebensmittel wie Zucker, Reis, Teigwaren, Öl und Konserven. 62 Schulen brachten die Lebensmittel gleich selbst zum Stephansplatz oder legten vorerst ein symbolisches Lebensmittelpaket in ein überdimensionales Einkaufswagerl. Weitere Spenden werden in den kommenden Wochen in den Schulen abgeholt.
In Österreich lebt laut aktueller EU-SILC Statistik rund eine Million Menschen unter der Armutsgrenze, in Wien sind es ca. 304.000 Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung. Das Caritas-Projekt Le+O – Lebensmittel und Orientierung leistet seit Herbst 2009 Soforthilfe für Menschen in Not. Einmal pro Woche erhalten Armutsbetroffene Lebensmittel in 11 Ausgabestellen in Wien. Und die Nachfrage ist groß: 2011 konnte mit der Lebensmittelausgabe etwa 10.700 armutsbetroffenen Menschen rasch und unbürokratisch geholfen werden. Im vergangenen Jahr nutzten etwa 600 Haushalte das Angebot der Sozialberatung. Mittlerweile sind rund 500 freiwillige MitarbeiterInnen bei Le+O engagiert und verteilen pro Woche rund 6,5 Tonnen gespendete Lebensmittel.