Caritas Präsident Michael Landau: „Wir müssen jetzt helfen, bevor es zu spät ist!“
Der Südsudan steht vor der schlimmsten Hungerkatastrophe in Afrika seit den 1980er Jahren. Von den geschätzten 11 Millionen Einwohnern sind bereits schon jetzt 3,9 Millionen auf akute Nahrungsmittelhilfe angewiesen. „Die aktuellen Nachrichten aus dem Südsudan erschüttern mich. Dass Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind, ist eine Katastrophe“, betont Caritas Präsident Michael Landau. Und weiter: „Mit dem Südsudan hat der Hunger einen weiteren tragischen Schauplatz gefunden. Wir müssen jetzt helfen, bevor es zu spät ist!“
1,5 Millionen Menschen auf der Flucht
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Gewaltsame Auseinandersetzungen haben viele Familien gezwungen, ihre Häuser und ihr Vieh zurückzulassen, zudem konnten sie ihre Felder nicht bestellen. Nach Ende der Regenzeit im September/Oktober wird es zu Ernteausfällen kommen - am schlimmsten betroffen sind die nördlichen, östlichen und nordöstlichen Bundesstaaten Unity, Jonglei und Upper Nile. Regenzeit und Nahrungsmittelknappheit haben zudem schon jetzt enorme Flüchtlingsströme ausgelöst. Von den 1,5 Millionen Vertriebenen haben bereits 434.000 Menschen in den Nachbarländern Uganda, Kenia, Äthiopien und Sudan Zuflucht gesucht – täglich kommen 1.500 Flüchtlinge hinzu! Aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen durch Überflutungen bereiten auch Krankheiten wie Cholera zunehmend Sorgen. Fast alle Bundesstaaten im Südsudan sind inzwischen davon betroffen, 5.536 Cholera-Infektionen sind bereits registriert, 121 Todesopfer gezählt. Während die Friedensverhandlungen zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar nur schleppend voran gehen, leiden vor allem Frauen und Kinder an den Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen. Rund 590.000 Intern Vertriebener sind Kinder. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnet die Nahrungsmittelkrise im Südsudan als die schlimmste der Welt.
So hilft die Caritas vor Ort
Die Caritas leistet mit 393.000 Euro Soforthilfe für die Betroffenen des Konflikts im Südsudan und der Nuba Region. Zudem sind Hilfsmaßnahmen über 260.000 Euro für Flüchtlinge aus Jonglei Bundesstaat geplant. Diese sollen mit Nahrungsmitteln versorgt und Saatgut, landwirtschaftliche Werkzeuge sowie Fischerausrüstungen zur Verfügung gestellt werden.
Im Flüchtlingscamp in Gumbo in Central Equatoria nahe der Hauptstadt Juba bekommen die Frauen und Kinder ausreichend Nahrungsmittel für die nächsten drei Monate sowie 145 neue Zelte. In einem Gesundheitszentrum in Gumbo erhalten Flüchtlinge medizinische Grundversorgung. In Juba bekommen Mütter für ihre Kinder unter zwei Jahren Milch zur Verfügung gestellt. Von der Verteilung von Kochutensilien in Awerial, als Ergänzung der durchgeführten Lebensmittelverteilung des Welternährungsprogramms, profitierten 5.149 Familien (ca. 30.000 Personen).
In der Nuba-Region leistet die Caritas neben einem langfristigen Schwerpunkt im Bildungsbereich akute Nahrungsmittelhilfe für 30.000 Personen. In den Nuba Bergen haben in den letzten Wochen 1.398 Kinder ein warmes Mittagessen in der Schule bekommen.
Spendeninfos:
Kennwort: Katastrophe Hunger
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