Feierliche Eröffnung des Haus St. Lukas

© STEFANIE J.STEINDL

Ehemalige Bettinastiftung wird zum Caritas-Pflegewohnhaus für ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen

Die Caritas der Erzdiözese Wien eröffnete am Freitag feierlich das neue Pflegewohnhaus St. Lukas. Die Einrichtung bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen ab 50 Jahren ein Zuhause. Vertreter*innen der Stadt Wien gratulierten vor Ort.

Es gibt wenige Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das neu eröffnete Caritas-Pflegewohnhaus St. Lukas deckt einen wichtigen Betreuungsbedarf ab, wie Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien erklärt: „Psychische Erkrankungen führen leider immer noch oft zu Stigmatisierungen und falschen Kategorisierungen. Viele Pflegewohnhäuser für ältere Menschen haben nicht die Kapazitäten, um Betroffene ausreichend zu betreuen. Oftmals gibt es auch Scheu, Bewohner und Bewohnerinnen mit psychischen Erkrankungen aufzunehmen. Das Pflegewohnhaus St. Lukas schließt einen Teil dieser Lücke und bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen ab der zweiten Lebenshälfte eine gesamtheitliche Versorgung und ein stabiles Zuhause.“

Die Bewohner*innen werden im neuen Pflegewohnhaus St. Lukas von einem multiprofessionellen Team betreut. Von der Alltagsbegleitung über psychologische Betreuung bis hin zu medizinischer Versorgung richtet sich das Angebot nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen. So wird den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sichere Alltagsstruktur geboten, die sie nach Möglichkeit in ihrer Selbstständigkeit unterstützt. Alle Räumlichkeiten sind nach dem Umbau barrierefrei zugänglich.

Historisches Gebäude behutsam umgebaut

Das neue Pflegewohnhaus befindet sich in der ehemaligen Bettinastiftung des vormaligen Kaiserin-Elisabeth-Krankenhauses im 15. Wiener Gemeindebezirk. Der Bettinapavillon wurde um die letzte Jahrhundertwende von Baron Albert von Rothschild im Andenken an seine verstorbene Frau gestiftet, und stand erkrankten Frauen, unabhängig von Nationalität und Konfession, offen. Während andere Teile des Komplexes abgerissen wurden, blieb der Denkmalschutz für den Bettinapavillon und zwei weitere Gebäude des Areals erhalten. Das Haus wurde nach den Richtlinien des Denkmalschutzes von der gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft Gesiba grundlegend saniert. Die Innenarchitektur wurde von Lena Schacherer von le scha & partner gestaltet. Beschilderungen, die von Kurator*innen des Jüdischen Museum Wien gestaltet wurden, erinnern an die bewegte Geschichte des Hauses. Nach der Fertigstellung des Umbaus bieten 4 Wohneinheiten ab sofort 50 Bewohner*innen Platz.

Mit dem Pflegewohnhaus St. Lukas ist in dieses historische Gebäude eine Einrichtung eingezogen, die sehr nahe an den ursprünglichen Zweck des Hauses herankommt. Wir freuen uns sehr, dass in den Räumlichkeiten ab sofort Menschen, deren Bedürfnisse oft in der Gesellschaft übersehen werden, ein Zuhause finden.‘‘, so Alexander Bodmann, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Der Brückenschlag zwischen historischem Gebäude und modernem Pflegewohnhaus ist mehr als geglückt. Vielen Dank an alle Beteiligten, die dieses Projekt ermöglicht haben!“

Vertreter*innen der Stadt Wien bei Eröffnungsfeier breit vertreten

Ich freue mich, dass wir nun im Bereich der Bettinastiftung eine Einrichtung für psychisch Erkrankte begrüßen dürfen. Als für den 15. Bezirk zuständige Gemeinderätin und Ärztin ist es mir ein besonderes Anliegen, dass im jüngsten und ärmsten Bezirk besonders viel im Bereich Gesundheit und Soziales weitergebracht wird. Unsere Bevölkerung braucht ein hochwertiges und vielfältiges Gesundheitswesen“, so Dr.in Claudia Laschan, Mitglied des Gemeinderatsausschusses für Soziales, Gesundheit und Sport. Auch der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Mag. Dietmar Baurecht, freut sich über das ergänzende Angebot im Bezirk: „Manchmal gibt es im Leben Schicksalsschläge, die wir ohne professionelle Unterstützung nicht mehr selbst meistern können. Das Haus St. Lukas bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen eine gute Möglichkeit, weitgehend selbstbestimmt zu leben und in Würde alt zu werden. Dazu gehört auch, die beste Betreuung und Pflege, die man benötigt, in Anspruch nehmen zu können. Hier ist die Caritas seit vielen Jahren ein guter und verlässlicher Partner der Stadt Wien. Ich freue mich auch sehr, dass wir in Rudolfsheim-Fünfhaus ein neues und modernes Pflegewohnhaus bekommen und dass dabei das Gelände des früheren Kaiserin-Elisabeth-Spitals eine sinnvolle Nachnutzung – zum Wohle der Menschen – erhält.“. Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, ergänzt: „Das neue Haus St. Lukas ist ein schönes, gemütliches Zuhause für alle, die hier wohnen – und es ermöglicht professionelle Pflege und Betreuung nach modernen Standards“.

Pfarrer Martin Rupprecht von der Pfarre Hildegard Burjan segnete das neue Pflegewohnhaus, bevor es offiziell durch das zeremonielle Durschneiden eines Roten Bandes eröffnet wurde.