Anja

Was macht Dich besonders betroffen?
Da ich selbst kleine Kinder habe, macht mich die Not von Familien in Österreich und anderswo betroffen, die nicht wissen, was sie ihren Kindern zu essen geben können oder wie sie überhaupt über die Runden kommen können. Oder die Perspektivlosigkeit von Kindern, die jahrelang in Flüchtlingscamps, wie z.B. in Jordanien oder im Libanon oder aber in kriegszerstörten Städten, aufwachsen.
Mich machen aber auch der zunehmende Egoismus und die Verrohung in unserer Gesellschaft betroffen.

Wo hast Du selbst Unterstützung erlebt/gebraucht?
Wir Menschen sind abhängige Wesen, am Anfang und am Ende des Lebens in besonders markanter Weise. In der Lebensphase dazwischen, einer Phase der gefühlten Autonomie, sind wir als soziale Wesen aber ebenso auf den Anderen angewiesen und können nur so existieren. Dass ich Unterstützung brauche, spüre ich immer wieder: bei Krankheit, in schwierigen persönlichen Phasen, in Phasen existentieller Unsicherheit, bei einem Trauerfall, nach der Geburt eines Kindes usw.

Was bewegt Dich besonders?
Situationen, in denen Menschen spontan und entgegen aller Vorurteile oder Unterschiede füreinander einstehen.

Welttag der Armen – welches Motto / welcher Gedanke fällt Dir dazu ein?
„Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei“ (LK 14,21) in Verbindung mit der Geschichte vom brennenden Dornbusch (Ex 3). Denn in der Begegnung mit unserem persönlichen „Dornbusch“ geschieht etwas Heiliges.

Was schenkt Dir Hoffnung?
Dass Gott in Jesus wahrhaft Mensch geworden ist und ihm deshalb nichts Menschliches fremd ist. Außerdem erfahre ich Gott als einen besonderen Freund der Armen, der nicht nur Liebe, sondern auch Gerechtigkeit von den Menschen einfordert.