Frauengerechte Zugänge zur Informationsgesellschaft

Seit über zwei Jahren bietet die Caritas mit Unterstützung des „Unlimited Potential“-Programms von Microsoft spezielle Computerkurse für Frauen in sozialen Notlagen an. Damit finden viele Frauen, die sonst keinen Zugang zu PC und Internet hätten, den Weg in eine für sie neue Welt. Im zweiten Jahr wurde das Projekt neben Wien auf das Burgenland und die Steiermark ausgeweitet. Bis Ende Oktober 2008 haben bereits 148 Frauen die Kurse absolviert, 56 Frauen befinden sich derzeit in solchen Trainings. Der externe Trainingsanbieter BIT bietet für AbsolventInnen dann Schulungen zum Europäischen Computerführerschein (ECDL) an. Auch hier wird besonders auf die Bedürfnisse der Klientinnen eingegangen (ausschließlich weibliche TrainerInnen, nur Caritas-KlientInnen in der Gruppe, ausschließlich Präsenzunterricht).

„Wenn ein Unternehmen die Expertise und die Möglichkeiten hat, einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, dann liegt es in seiner Verantwortung, das auch zu tun“, erklärt Thomas Lutz, Unternehmenssprecher und Manager Public Affairs bei Microsoft Österreich, den Grund für das konsequente Engagement des Unternehmens. „Microsoft kann besonders dann unterstützen, wenn es darum geht, benachteiligten Personengruppen Zugang zur Informations- und Wissensgesellschaft zu verschaffen. Wir wollen verhindern, dass ein `Digital Divide` entsteht, also eine  Kluft zwischen Menschen, die die Vorteile der Informationstechnologien bereits nutzen und denjenigen, denen bis dato aus unterschiedlichsten Gründen der Zugang verwehrt war“, erklärt Lutz. Das Unternehmen unterstützt das Projekt von Beginn an mit finanziellen Mitteln, Laptops und Software. „Wir freuen uns über den großen Erfolg und die beständige Nachfrage“, so Lutz.

Hemmungen abbauen, Selbstbewusstsein stärken
Mehr Selbstbewusstsein, bessere Chancen bei der Arbeitssuche und der Zugang zu neuen Kommunikationsmöglichkeiten sind nur einige der Ziele der EDV-Schulungen. Ein Großteil der Teilnehmerinnen hatte zuvor keinerlei Erfahrung mit dem PC, zunächst gilt es Hemmungen abzubauen. Gearbeitet wird in kleinen Gruppen, die ein individuelles Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen ermöglichen. Ein spezielles Service ermöglicht auch Müttern mit Kindern die Teilnahme. Die Caritas stellt während der Kurszeiten eine kostenlose Kinderbetreuung zur Verfügung. Besonders die Möglichkeiten der Informationssuche im und die  Kommunikation via Internet sind gefragte Kursinhalte. „Es ist sehr schön zu sehen, wie die Frauen Stück für Stück mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit dem Computer entwickeln und wie ihre Selbstsicherheit steigt“, erzählt Caritas-Mitarbeiterin Sophie Wögenstein, Koordinatorin und Trainerin des Computer- ABC in Wien. „Für viele Teilnehmerinnen ist der Kurs auch eine wichtige Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, aus ihrem Umfeld herauszukommen. Hier treffen sie Frauen in ähnlichen Lebenssituationen, können Erfahrungen austauschen“, so Wögenstein.

Individuelle Lernerfolge, Integration und Vernetzung nebenbei
Sophie Wögenstein ist von den individuellen Fortschritten der Teilnehmerinnen beeindruckt: „Die Frauen fühlen sich in den Kursen sichtlich wohl. Sie stellen Fragen und helfen sich gegenseitig. Aufgrund der guten Atmosphäre lernen sie auch sehr schnell“. Die positiven Auswirkungen sind vielfältig, die Frauen nehmen mehr für sich mit als Computerkenntnisse, ist Wögenstein überzeugt. Die Kleingruppen sind bunt zusammengewürfelt, doch das gemeinsame Ziel eint die Teilnehmerinnen. Unterschiede der Kultur, Sprache oder Herkunft treten schnell in den Hintergrund, Vorurteile werden quasi nebenbei abgebaut. „Wir hatten beispielsweise eine gehörlose Teilnehmerin in einem Kurs. Die Gruppe hat sehr darauf geachtet, dass sie dem Unterricht folgen kann. Anfängliche Hemmungen oder Berührungsängste waren unglaublich schnell wie weggeblasen“. Dass das Computer ABC als große Chance und Bereicherung für die Frauen wahrgenommen wird, zeigt sich laut Wögenstein auch daran, dass „viele Frauen am Liebsten auch ihre Freundinnen mit zum Kurs nehmen würden, damit auch die davon profitieren können“.
Und nicht zuletzt habe das Computer-ABC bei allen Teilnehmerinnen dazu beigetragen, ihr Selbstbewusstsein zu steigern – im Umgang mit dem PC aber auch generell, so Wögenstein.

Maßgeschneidertes Kursprogramm
Das Computer-ABC wurde in Zusammenarbeit mit IT-Trainern als für die Zielgruppe maßgeschneidertes Programm entwickelt. Caritas-Sozialarbeiterinnen integrieren die EDV-Schulungen in ihren Maßnahmenkatalog und beraten Frauen, für die eine Teilnahme in Frage kommt. Angesprochen werden Frauen in sozialen Notlagen, die in Caritas-Einrichtungen leben oder in Caritas-Beratungsstellen Hilfe finden. Die Gesamtstundenzahl des Kurses umfasst 37 Stunden. Neben Coaching- und Trainingseinheiten werden auch Exkursionen angeboten, bei denen die Teilnehmerinnen neu erworbene Kenntnisse einsetzen können. „Begeistert hat die Frauen ein Ausflug in die Hauptbibliothek der Stadt Wien“, erzählt Wögenstein. Hier können jene Frauen, die zu Hause keinen Computer haben, die öffentlich zugänglichen PC-Arbeitsplätze nutzen.

Microsoft Österreich: Engagement für Österreich
Das Engagement beim Computer ABC ist nur eines von zahlreichen Microsoft-Projekten im CSR-Bereich. Es ist Teil des „Unlimited Potential“-Programms, das zum Ziel hat, ungenützte Potenziale im Bildungsbereich zu heben und benachteiligten Personengruppen Zugang zur Informations- uns Wissensgesellschaft zu verschaffen. Weitere Projekte in diesem Bereich: Die Bildungsinitiative „Schlaumäuse“ zur Förderung der Sprachkompetenz von Vorschulkindern, „ECDL barrierefrei“ – der „Computerführerschein für Menschen mit Behinderungen“ oder das Projekt neunerCOMPUTING zur Reintegration von Obdachlosen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt.  Weitere Schwerpunkte setzt Microsoft im Bereich „Sicherheit im Internet“ oder bei der Unterstützung der heimischen Wirtschaft durch den EU-Fördermittelratgeber EUGA. Beim CSR-Preis TRIGOS wird Microsoft Österreich übrigens 2009 den Sonderpreis „Gleiche Chancen für Frauen und Männer“ vergeben. Bewerbungen sind ab Jänner 2009 möglich.

Rückfragehinweis:
Mag.a Alice Uhl
Stellvertretende Pressesprecherin
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Tel.: 01/878 12 222
Mobil: 0664/ 848 25 05
Mailto: alice.uhl(at)caritas-wien.at