Chalupka und Landau fordern Staatssekretariat für Integration

Ihre Forderung nach einer Auslagerung der Integrations- und Flüchtlingsschutz- Materie in ein eigenes Ressort bekräftigten Caritasdirektor Michael Landau und Diakonie Direktor Michael Chalupka. In diesem Zusammenhang erinnern sie an das gemeinsame Papier der Kirchen und Religionsgemeinschaften, das eine Harmonisierung von Aufenthalt und Beschäftigung als wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Integration sieht. „Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen. Gelungene Integration braucht ein Gesamtkonzept“, unterstreicht Landau: „Recht auf Familie, Zugang zum Arbeitsmarkt, faire soziale Absicherung, Zugang zur Bildung, vertretbare Wohnverhältnisse, Möglichkeit der Teilnahme zumindest an der Kommunalpolitik. Integration ist eine Querschnittmaterie. Da ist das Thema Sicherheit nur eines von vielen.“
Als logische Konsequenz sei die Schaffung eines eigenen Staatssekretariats Integration in der nächsten Bundesregierung dringend erforderlich. „Österreich braucht ein eigenes Staatssekretariat für Integration, das in seine Entscheidungen alle relevanten Bereiche wie Bildung, Arbeitsmarkt, Soziales und das Flüchtlingswesen mit einbezieht. Das Migrationsthema darf nicht länger nur unter dem Sicherheitsaspekt abgehandelt werden. Migration und Integration sind Querschnittsthemen, die alle Gesellschaftsbereiche berühren!" fordert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich.
Integration in unserer Gesellschaft bedeutet soziale Investition: Auf unterschiedlichen Ebenen sollen Strukturen geschaffen und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Nur so werden konkrete, nachhaltige Integrationsmaßnahmen im Dienste der Gesamtgesellschaft ermöglicht.

„Der öffentliche Dienst muss dringend für Migrantinnen und Migranten geöffnet werden. Wenn zum Beispiel Polizistinnen und Polizisten nicht-österreichischer Herkunft auf unseren Straßen patrouillieren, können Vorurteile abgebaut und kann interkulturelles Know-how auch genutzt werden“, betont Chalupka. „Österreich braucht einen fairen Umgang mit seinen MigrantInnen und einen menschenrechtskonformen Umgang mit Schutzsuchenden. Geordnete Zuwanderung ist eine Chance und eine Bereicherung für unser Land und nicht eine Bedrohung", ergänzt Landau.

Caritas und Diakonie bekräftigen, dass von ernsthafter Integration nur dann die Rede sein könne, wenn diese auch rechtliche Gleichstellung, soziale Chancengleichheit und die Wahrung und Förderung kultureller Vielfalt bedeute. Denn Integration heißt, gleichberechtigt am Leben teilzuhaben. Die Bemühungen müssten dahin gehen, dass MigrantInnen in Zukunft in ihrem Job auch Aufstiegschancen haben und nicht mehr an eine gläserne Decke stoßen, die sie nicht durchbrechen könnten.

Landau zeigt sich über die Umsetzung einer langjährigen Forderung von Caritas und Diakonie erfreut: „Das für 2009 in Aussicht stehende verpflichtende, kostenlose letzte Kindergartenjahr für alle Kinder ist ein wichtiger Schritt für erfolgreiche Integration – hier darf es keine weitere Verzögerung geben. Durch den Zugang sowohl für ÖsterreicherInnen als auch für MigrantInnen werden sprachliche und soziale Förderung vor dem Schuleintritt jetzt möglich.“
Chalupka ergänzt abschließend: „Integration ist immer ein wechselseitiger Prozess, bei dem alle Beteiligten Schritte aufeinander zugehen müssen. Konkret bedeutet dies Anstrengungen für beide Seiten. Aus der täglichen Arbeit wissen wir, dass Integration möglich ist, und gelungene Integration für alle Beteiligten ein Gewinn ist.“

Rückfragehinweise:
Mag. Bettina Klinger/Leitung Kommunikation
Diakonie Österreich
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Mobil: 0664 / 314 93 95
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Internet: www.diakonie.at


Mag.(FH) Klaus Schwertner, Pressesprecher
Caritas Erzdiözese Wien
Tel: 01/87812-221
Mobil: 0664/848 26 18
E-Mail: klaus.schwertner(at)caritas-wien.at
Internet: www.caritas-wien.at