Vielfalt leben, Marginalisierung durchbrechen

Angeregte Diskussionen beim ersten „ZusammenReden“-Abend in Baden am 10. April

Wer miteinander spricht, lernt sich kennen, und das hilft dabei, Vorurteile abzubauen und Konflikte bereits im Vorfeld erkennen und bearbeiten zu können. Mit diesem Gedanken starteten die Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ), die Stadt Baden und der Verein menschen.leben die zweite Runde der Badener Integrationsgespräche unter dem Titel „ZusammenReden“.

Eines der im neuen Integrationsleitbild von Baden beschriebenen Handlungsfelder setzt den Fokus auf Jugend. Daran anknüpfend wurde unter dem Titel „Jugend und Integration“ am 10. April im Jugendtreff Baden darüber diskutiert, wie die entsprechenden Vorschläge aus dem Integrationsleitbild umgesetzt werden können. „Es gibt in Baden bereits viele tolle Projekte, von denen wir lernen und an die wir anknüpfen können. Unser Ziel ist es, die bestehenden Angebote in eine neue Struktur für die Jugendlichen zu gießen“, so der Badener Integrationsbeauftragte Peter Ramberger.
Gastgeber Mario David von der Mobilen Jugendarbeit moderierte den Abend. Als PodiumsteilnehmerInnen waren Lisa Plattner vom Interkulturellen Mädchenzentrum *peppa, Peter Ramberger und Hikmet Arslan von CeSIP, Zentrum für Sozial- und Integrationsprojekte, geladen.

„Jugendliche mit Migrationshintergrund werden in der Schule oft marginalisiert und in Herkunftsgruppen gesplittet, was sich auch in der Freizeit fortsetzt. Dadurch gibt es zu wenig Austausch mit mehrheitsösterreichischen Jugendlichen“, kritisierte Hikmet Arslan in seinem  Eröffnungsstatement den Mangel an gegenseitigen Kontakten.

Im Anschluss an die Podiumsrunde wurden die rund 30 Gäste, die als ExpertInnen und MultiplikatorInnen eigens dafür eingeladen wurden, an drei Tische gruppiert, um konkrete Ideen und Vorschläge auszuarbeiten.

So diskutierte der Tisch „Informationsoffensive“ beispielsweise die Idee, JugendredakteurInnen aufzubauen, die über Events berichten und damit auch mehr Jugendliche ansprechen können, sowie die Erstellung eines Jugendwörterbuchs mit Slangausdrücken im Internet. Die BiondekBühne plant integrative Theaterprojekte, für die mittels Flyern im Jugendtreff geworben werden soll und am Tisch „Role-Models“ wurde überlegt, wie ein derartiges Projekt an Badener Schulen umgesetzt werden könnte. „Role-Models sollten jedenfalls auf Augenhöhe mit den Jugendlichen sein, wir brauchen keine Promis, sondern Menschen, mit denen die Jugendlichen etwas verbinden, an deren Lebensgeschichte sie anknüpfen können“, meinte Margit Peier von der Beratungsstelle Blitz.

Beim zweiten Themenabend am 15.5.2013 wird im Anschluss daran unter dem Titel „Idole mit Migrationshintergrund: Was haben Hiphop und Fußball mit Integration zu tun?“ weiterdiskutiert – unter prominenter Beteiligung von dem Rap-Geschwisterpaar EsRaP und Fußballern von SK Rapid Wien. Um 17.30 Uhr in der Halle B, Waltersdorfer Straße 40, Baden.

Die Badener Integrationsgespräche werden in Zusammenarbeit zwischen der Caritas Wien (Asyl & Integration NÖ), der Stadt Baden und dem Verein menschen.leben veranstaltet und vom Land Niederösterreich, der niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung, dem Europäischen Integrationsfonds und vom Bundesministerium für Inneres gefördert.

Alle Details zu den Integrationsgesprächen finden Sie unter: www.zusammenreden.net