Bundespräsident Fischer und neu gewählter Caritas-Präsident Landau bei wohnungslosen Jugendlichen zu Besuch

„Ein frisch gebackener und ein alt bewährter Präsident“ besuchten zwei Caritas-Projekte für wohnungslose bzw. arbeitsmarktferne Jugendliche in Wien

Dienstagvormittag besuchte Bundespräsident Heinz Fischer gemeinsam mit dem neu gewählten Caritas-Präsidenten Michael Landau Einrichtungen der Caritas für junge Erwachsene in Wien-Ottakring: „Ich freue mich sehr, einen frisch gewählten und einen alt bewährten Präsidenten hier in unseren Einrichtungen für obdachlose bzw. arbeitsmarktferne Jugendliche begrüßen zu dürfen“, freute sich Martin Haiderer, Teilbereichsleiter der Caritas Wien im Bereich Obdach und Wohnen, zu Beginn. Michael Landau bedankte sich für den Besuch des Bundespräsidenten und betonte: „Es ist für uns eine große Ehre und Freude, dass Sie uns heute hier besuchen.“ Und mit Blick auf die kommenden Monate und Jahre hielt Landau fest: „Wir werten ihren Besuch als Zeichen Ihrer Aufmerksamkeit für Menschen am Rand der Gesellschaft und am Rand des Lebens und wir hoffen, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen auf Sie zählen zu dürfen. Als Caritas sind wir überzeugt: Der Sozialstaat hat sich gerade in Zeiten der Krise bewährt. Dieser Sozialstaat sollte daher von der nächsten Bundesregierung gestärkt und nicht geschwächt werden.“

Bundespräsident Heinz Fischer gratulierte Michael Landau zur Wahl zum neuen Präsidenten der Caritas Österreich: „Es ist gut, dieses wichtige und herausfordernde Amt in guten Händen zu wissen. Sie haben sich mit ihrem Einsatz in den vergangenen Jahren nicht nur ein oder zwei Mal, sondern hundertfach für dieses Amt qualifiziert.“ Und, so Fischer weiter: „Wir werden die sozialen Herausforderungen, vor denen dieses Land steht, nur gemeinsam lösen können – mit einem starken Staat und der Hilfe gemeinnütziger Organisationen wie der Caritas.“

Martin Haiderer führte den Besuch durch die Kreativwerkstatt „reStart“, ein niederschwelliges Beschäftigungsprojekt für arbeitsmarktferne Jugendliche, und durch das JUCA, ein Übergangswohnhaus für junge Wohnungslose.

JUCA – Haus für junge Wohnungslose
Rund ein Drittel der Menschen, die sich an das P7 – Wiener Service für Wohnungslose wendet, ist unter 30 Jahre alt. Besonders deutlich wird diese Entwicklung im JUCA: Lag das Durchschnittsalter im Jahr 2000 noch bei 27 Jahren, so ist es heute bereits auf 20 Jahre gesunken. Das JUCA ist Wiens einziges Übergangswohnhaus für wohnungslose junge Erwachsene. Im Vorjahr feierte das Caritas-Haus in der Römergasse 30. Jubiläum, seit 1982 ist es Zufluchtsort für wohnungslose Männer und Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Rund 80 junge Erwachsene finden hier ein Dach über dem Kopf und erhalten professionelle Unterstützung bei rechtlichen, sozialen und finanziellen Angelegenheiten sowie persönlichen Krisensituationen. Das JUCA wird vom Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert.

„reStart“ Recycling-Design in Ottakring von arbeitsmarktfernen Jugendlichen
Das Caritas-Projekt "reStart" bietet jungen Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren ohne Beschäftigung niederschwellige, sinnstiftende Beschäftigung und ein Einkommen. In der Werkstatt in der Grundsteingasse werden Materialien, die in der Gesellschaft als Müll gelten, zu kreativen Produkten aufgewertet: Laptoptaschen und Handy-Hüllen aus alten Fahrradschläuchen, Einkaufstaschen aus Getränkekartons und Modeschmuck aus Alu-Dosen und Kaffee-Kapseln. Die Anleitung erfolgt durch einen Sozialarbeiter und eine Kunsttherapeutin. Ein Ziel ist es, die Jugendlichen an einen geregelten Arbeitsalltag hinzuführen und auch an weiterführende Arbeitsprojekte zu vermitteln. Das Projekt ist auf Spenden angewiesen.