Eine Frau und ein Mann stehen vor einem Bus

Caritas startet Kältetelefon und Winternothilfe

Schwertner: „Wenn die Temperaturen sinken, muss unsere Hilfsbereitschaft steigen!“ Caritas Winternothilfe startet mit mehr Betten, mehr Streetwork, Wärmestuben und Kältetelefon. Caritas bittet um Mithilfe – Spenden dringend benötigt.

So ungewöhnlich warm der Start in den Herbst bisher war, so sehr spürt man die Abkühlung in den vergangenen Tagen. Für obdachlose Menschen beginnt damit die härteste Zeit des Jahres. „Die Tage und vor allem die Nächte werden jetzt wieder deutlich kälter,“ betont Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Wir bereiten uns schon seit dem Sommer intensiv auf die kalte Jahreszeit vor und starten mit November in den Wintermodus. Klar ist: Wenn die Temperaturen sinken, muss unsere Hilfsbereitschaft steigen! Vor allem dann, wenn obdachlose Menschen nicht nur gegen die Kälte ankämpfen, sondern sich leider auch anderen Gefahren gegenübersehen.“ Nach Messerangriffen auf schlafende Menschen wurden bereits im Sommer einige Notschlafplätze für obdachlose Menschen geöffnet. Ein unbekannter Täter verletzte drei obdachlose Menschen schwer, zwei von ihnen erlagen den Verletzungen. Mit dem Winterpaket werden nun weitere Schlafplätze zur Verfügung gestellt.

Gemeinsam mit der Stadt Wien ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, Notquartiersplätze aufzustocken, damit niemand die Nacht im Freien verbringen muss. In den Notschlafstellen und Wohnhäusern bietet die Caritas in Wien aktuell mehr als 1.880 Beherbergungsplätze, Verpflegung und Beratung für wohnungslose Frauen, Männer und Jugendliche. 136 dieser Plätze konnten im Rahmen der Winternothilfe gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien als Notquartiersplätze an mehreren Standorten aufgestockt werden, unter anderem in einem Pavillion am Otto Wagner Areal in Wien Penzing, einem neuen Notquartier der Caritas.

Kältetelefon und tägliches Streetwork ab 2. November

Mit 2. November werden zum elften Mal auch die Leitungen des Caritas Kältetelefons wieder freigeschaltet. Waren es anfangs rund 500 Anrufe pro Wintersaison, haben die Wiener*innen allein in der vergangenen Wintersaison über 9.700 Mal die Nummer 01/480 4553 angerufen. Damit Streetwork-Teams jene Menschen aufsuchen können, die ihren Schlafplatz auf der Straße haben, bittet die Caritas wieder dringend um Mithilfe. Klaus Schwertner dazu: „Das Ziel ist auch dieses Jahr: Niemand soll in den kalten Winternächten auf der Straße schlafen müssen. Gelingen kann dies nur, wenn uns jetzt möglichst viele Wienerinnen und Wiener bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen, die Nummer des Kältetelefons einspeichern und anrufen, um uns Schlafplätze obdachloser Menschen mitzuteilen. Halten wir zusammen und schauen wir aufeinander – besonders in Krisenzeiten.“ Die Streetwork Teams der Caritas sind mit Anfang November wieder täglich im Einsatz, um durch aufsuchende Sozialarbeit obdachlose Menschen in Notquartiere zu bringen und Menschen auf der Straße mit dem Nötigsten zu versorgen.

„Das Mehr an Betten und auch das Mehr an Streetwork wäre ohne die Stadt Wien nur mit Spenden möglich. Dafür, dass sich die Stadt zu dieser wichtigen Arbeit bekennt, sind wir als Caritas sehr dankbar. Gemeinsam bringen wir enorm viel Hilfe auf den Weg – Hilfe die wärmt, schützt und im Äußersten sogar Leben rettet“, bedankt sich Klaus Schwertner bei Stadt Wien und Fonds Soziales Wien für die gute Zusammenarbeit.

40 Wärmestuben in Vorbereitung

In Zusammenarbeit mit Wiener Pfarren und hunderten Freiwilligen öffnen darüber hinaus zumindest 40 Wärmestuben in den nächsten Wochen erneut ihre Türen. Über 1.000 freiwillige Helfer*innen sind ab Dezember für die Wärmestuben im Einsatz – sie kochen, backen, servieren Getränke und Speisen und bieten den Besucher*innen ein offenes Ohr. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Wärmestuben in diesem Jahr abermals ausbauen konnten. Nach positivem Feedback zu den Frauenwärmstuben, die es im vergangenen Jahr erstmals gab, wird es auch in diesem Winter wieder drei Wärmestuben nur für Frauen geben – mit Kinderbetreuung, frauenspezifischem Informationsmaterial und Hygieneartikeln zur freien Entnahme. Eine Wärmestube richtet sich speziell an Jugendliche, eine weitere unterstützt die Besucher*innen bei rechtlichen Fragen“, so Maria Sofaly, die das Projekt leitet.

Caritas benötigt Spenden für Obdachlosenhilfe

Die Caritas bittet auch um Spenden für obdachlose Menschen. „Klar ist: Für zahlreiche Hilfsangebote sind Spenden überlebenswichtig. Für den Canisibus, der täglich warme Suppe an Bedürftige austeilt genauso wie für den Louisebus, der Menschen auf der Straße medizinisch versorgt. Jede Unterstützung, jede Hilfe zählt. Und jede Spende wärmt. Bitte vergessen wir gerade jetzt in der Krise nicht auf jene Menschen, die es besonders schwer haben“, sagt Schwertner.

Jetzt helfen:

  • Die Kältetelefonnummer 01/480 45 53 im Handy einspeichern und die Schlafplätze von obdachlosen Menschen melden. In medizinischen Notfällen ist wie auch bisher ausnahmslos die Rettung unter dem Notruf 144 zu alarmieren.
  • Mit dem www.wirhelfen.shop der Caritas ist Hilfe auch ganz einfach von Zuhause aus möglich: Schenken Sie ein warmes Getränk in einer Wärmestube, frische Unterwäsche oder waschbare Wolldecken für obdachlose Menschen.

Kontonummer:

Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000
Spendenzweck: Winternothilfe