Zum Muttertag: Caritas weist auf große Armutsgefahr für Frauen und alleinerziehende Mütter hin und bittet um Spenden

Alleinerziehende Mütter und ihre Kinder sind überdurchschnittlich oft armutsgefährdet. Anfragen bei Caritas bleiben hoch, Klientinnen brauchen langfristige Unterstützung.

Die Caritas der Erzdiözese Wien nimmt den diesjährigen Muttertag zum Anlass, um auf die zunehmende Not von Frauen und ihren Kindern aufmerksam zu machen. ,,Für tausende Frauen in Österreich gibt es in diesem Jahr zum Muttertag nichts zu feiern: Rekordinflation und anhaltende Teuerungen von Lebensmitteln, Energie und Mieten machen vielen schwer zu schaffen. Die Situation dieser Frauen und ihrer Kinder erfüllt uns ehrlicherweise zunehmend mehr mit Sorge‘‘, sagt Doris Anzengruber, Leiterin der Caritas Sozialberatungsstelle in Wien. Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich sind armutsgefährdet, 36.000 Kinder sind erheblich materiell und sozial depriviert. Vor allem für alleinerziehende Mütter ist die Lage besonders dramatisch: Laut EU-SILC waren 2022 mehr als die Hälfte aller Ein-Eltern-Haushalte in Österreich armutsgefährdet. Für betroffene Kinder bedeutet Armut weniger Chancen, weniger Teilhabe und eine höhere Wahrscheinlichkeit, als Erwachsene selbst auch armutsbetroffen zu sein. Die Situation hat sich die durch die konstant hohen Preise alltäglicher Güter weiter verschärft.

Für Frauen in Not im Einsatz – wie die Caritas hilft

Die Nachfragen in Caritas-Einrichtungen wie Mutter-Kind-Häusern, Familienzentren oder Sozialberatungsstellen bleiben hoch. Österreichweit nehmen jährlich mehr als 60.000 Menschen in insgesamt 71 Sozialberatungsstellen der Caritas Beratungsgespräche in Anspruch. Ein Großteil der Menschen, die sich an die Sozialberatungen wenden, sind Frauen. „Fast 70 Prozent der Menschen, die hilfesuchend zu uns kommen, sind weiblich. Vor der Krise konnten wir die Notsituation meist mit Überbrückungshilfen rasch entschärfen. Doch immer häufiger ist klar: Unsere Klientinnen brauchen langfristige Unterstützung. Der Druck, der auf den Schultern dieser Frauen und Kinder lastet, ist zu hoch. Und die Nachfrage nach Hilfe ist aktuell deutlich größer als das Angebot“, so Anzengruber.

In unterschiedlichen Einrichtungen der Caritas der Erzdiözese Wien werden Frauen und Kinder gezielt unterstützt: Im Vorjahr wurde in der Sozialberatungsstelle in Wien mehr als 15.000 Frauen und Kindern konkret geholfen werden. Im Familienzentrum wurden 873 Familien in Wien betreut. In den drei Mutter-Kind-Einrichtungen konnten im Vorjahr 186 Mütter und 375 Kinder untergebracht werden. In der Beratungsstelle Muki-mobil wurden weitere 76 Klientinnen beraten. Auch Claudia Ferner-Unger, Leiterin des Mutter-Kind-Hauses Luise, zeigt sich ob der aktuellen Entwicklungen besorgt: „Viele ehemalige Bewohnerinnen melden sich bei uns, weil sie ihre Miete und die Kosten des täglichen Lebens immer schwieriger finanzieren können. Die anhaltenden Teuerungen sind gerade für alleinerziehende Mütter oft nicht mehr zu bewältigen.‘‘

Befragung zeichnet ein besorgniserregendes Bild

Auch die Klient*innenbefragung ,,Unterm Radar‘‘ von SORA und der Caritas der Erzdiözese Wien wies eine besondere Betroffenheit von alleinerziehenden Müttern auf. „Die Ergebnisse dieser Studie zeichnen ein zutiefst beunruhigendes Bild“, sagt Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Deutlich häufiger als andere sind Alleinerzieherinnen etwa nicht mehr in der Lage, ausreichend Lebensmittel einzukaufen. Drei Viertel der befragten alleinerziehenden Mütter können ihre Wohnung nicht ausreichend warmhalten. 60 Prozent gaben an, sich in einer dauerhaften Notsituation zu befinden. 86 Prozent der befragten Frauen müssen Abstriche bei der Förderung ihrer Kinder machen – für genauso viele hat sich die Situation aufgrund der Teuerung verschlechtert.‘‘

Hilfe war noch nie so wichtig

Um armutsbetroffene Frauen und ihre Kinder zielgerichtet unterstützen zu können, bittet die Caritas zum Muttertag um Spenden. Als langjährige Partner unterstützten die Unternehmen Procter & Gamble und BIPA mit #Mütternhelfen auch in diesem Jahr Frauen in Not mit einer Spendenaktion für die Mutter-Kind-Häuser der Caritas. Dort finden wohnungslose Mütter und ihre Kinder konkrete Hilfe und ein vorübergehendes Zuhause.

Armutsbetroffene Mütter und ihre Kinder können online über den wirhelfen.shop mit einem Windelabo, einem Schlafplatz oder neuen Polster und Bettdecken unterstützt werden. Die Caritas sammelt auch Sachspenden für Bewohnerinnen der Mutter-Kind-Häuser, alle Informationen dazu finden sich unter füreinand.at.

Caritas-Spendenkonto:

Erste Bank
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: Mutter-Kind-Häuser